Monat / April 2021
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Jobsuche mit Hindernissen
Fünf Jahre nach ihrer Flucht nach Deutschland waren 28 Prozent der Frauen, aber 60 Prozent der Männer erwerbstätig.
Ein zentraler Grund dafür ist, dass die Frauen im Herkunftsland häufiger in Bereichen wie dem Bildungs- und Gesundheitssektor gearbeitet haben. Ihre dort gewonnenen Qualifikationen werden auf dem Arbeitsmarkt hier häufig nicht anerkannt.
Ein weiterer Faktor sind die Qualifikationen, die in Deutschland erworben wurden. Geflüchtete Frauen besuchen später als geflüchtete Männer Sprach- und Integrationskurse sowie Arbeitsmarktberatungsangebote, die für den Eintritt in den deutschen Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen.
Darüber hinaus stellt die Aufgabe Kinder zu betreuen und gleichzeitig erwerbstätig zu sein die in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflüchteten Frauen vor eine Herausforderung, wie die Forscherinnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) herausgefunden haben.
Die Forscherinnen betonen, dass der Zuschnitt politischer Maßnahmen auf die spezifischen Bedürfnisse geflüchteter Frauen die Arbeitsmarkteinbindung fördern können. Vom Ausbau des Kinderbetreuungsangebots beispielsweise könnten auch nicht-geflüchtete Frauen profitieren.
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MIGAZIN: Geflüchtete Frauen müssen für Arbeitsmarktintegration viele Hindernisse überwinden
IAB: Die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Frauen verläuft langsamer als bei Männern
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Wie geht es uns in der Pandemie?
Im Laufe der Corona-Pandemie sind die Menschen immer unzufriedener geworden. Vor allem das Freizeitangebot und das Familienleben sorgen offenbar bei vielen für Frust.
Die gute Nachricht: Gleichzeitig hat sich während der Pandemie die Zufriedenheit vieler Menschen in bestimmten Lebensbereichen erhöht. So schätzen zahlreiche Erwachsene sowohl ihre Gesundheit als auch ihren Schlaf als deutlich besser ein als früher.„Im Angesicht der Bedrohungen durch die Pandemie sind die Zipperlein, die man am Rücken spürt, wohl zu vernachlässigen“, sagt SOEP-Direkt Stefan Liebig. Auch für die größer gewordene Zufriedenheit mit dem Schlaf gibt es eine Erklärung: „Durch das Homeoffice entfallen zum Beispiel lange Anfahrtswege zur Arbeitsstelle. Diese Erkenntnisse sind ein weiteres Ergebnis der Telefonbefragung zum „Leben in Deutschland in Zeiten des Coronavirus“, an der mehr als 12.000 Befragte unserer Langzeitstudie teilgenommen haben.
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Berliner Zeitung: Wie geht es uns in der Pandemie?
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Immer bessere Deutschkenntnisse und engere Kontakte zu Deutschen
Unter den Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 in Deutschland eingereist sind, hat der Anteil derjenigen beständig zugenommen, die sich selbst gute bis sehr gute Deutschkenntnisse attestieren. 2019 waren das knapp fünf von zehn Geflüchteten. Das zeigt eine Studie, für die Wenke Niehues, Nina Rother und Manuel Siegert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Daten der Studie „Leben in Deutschland“ ausgewertet haben. Gleichzeitig haben Geflüchtete immer mehr Zeit mit Deutschen verbracht, besonders an ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz.
Ältere Geflüchtete, Geflüchtete mit schlechteren Deutschkenntnissen und geflüchtete Frauen mit kleinen Kindern brauchen jedoch länger, um Kontakte zu Deutschen zu knüpfen. Sie laufen sogar Gefahr, im Hinblick auf ihre Deutschkenntnisse und ihre sozialen Kontakte ins Hintertreffen zu geraten.
Darüber hinaus deuten die Analysen der Forschenden darauf hin, dass die Menschen während der Corona-Pandemie wieder weniger Kontakte zu Deutschen hatten und die meisten davon ausgehen, dass sich ihre Sprachkenntnisse nicht weiter verbessert -oder sogar verschlechtert haben.
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BAMF: Bessere Deutschkenntnisse und mehr soziale Kontakte bei Geflüchteten
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Ältere Geflüchtete in Deutschland
Vor allem junge Menschen sind in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflohen. Nur ein kleiner Teil – etwa 12 Prozent der hier lebenden Geflüchteten – ist 45 Jahre oder älter. Aber gerade diese Menschen sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Zum Beispiel fällt es ihnen im Vergleich zu jüngeren Geflüchteten oft schwerer Deutsch zu lernen, einen Job zu finden und Kontakte zu den Menschen in Deutschland aufzubauen. Das zeigt eine Studie von Forschenden des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), für die „Leben in Deutschland“ ausgewertet wurde.
Darüber hinaus machen sich viele ältere Geflüchtete Sorgen um ihr Asylverfahren (52 %), darum nicht in Deutschland bleiben zu können (66 %) oder darum, in ihr Herkunftsland zurückkehren zu müssen (73 %). Auch Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation und um ihre Gesundheit belasten sie.
Und dennoch sind die älteren Geflüchteten alles in allem etwa genauso zufriedener mit ihrem Leben wie die jüngeren. Einen Grund dafür vermutet die Studienautorin Amrei Maddox in einer stärkeren familiären Einbindung der Älteren. Denn die meisten älteren Geflüchteten leben mit Familienangehörigen unter einem Dach.
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BAMF: Ältere Geflüchtete in Deutschland
BAMF: Lebenssituationen älterer Geflüchteter in Deutschland
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