Monat / September 2022

    Weitere laden…
  • Mann steht auf einem hohen Berg und schaut zur Sonne

    Woran wir wachsen

    Die Hochzeit, Die Geburt des ersten Kindes, der erste Job: Viele glauben, dass solch einschneidenden Ereignisse unsere Persönlichkeit stark prägen oder sogar verändern. Auswertungen der Studie „Leben in Deutschland“ zeigen nun, dass das nur teilweise der Fall ist.

    Zum Beispiel macht eine Heirat Menschen lange nicht so glücklich wie man meinen möchte. Denn spätestens nach einem Jahr verpufft der so genannte Honeymoon-Effekt und die Eheleute sind wieder genauso zufrieden oder unzufrieden wie zuvor. Eine Trennung hingegen kann durchaus positive Folgen haben, da ein Beziehungsaus auf lange Sicht robuster macht.

    Und das erste Kind stellt zwar das Leben der Eltern auf den Kopf. Aber deren Persönlichkeit verändert sich dadurch kaum. „Tatsächlich lässt uns der erste Jobwechsel mehr reifen als das erste Kind“, sagt Eva Asselmann, Professorin für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie an der HMU Health and Medical University in Potsdam, die diese Auswertungen gemacht hat. Mehr dazu lässt sich auch und in ihrem Buch unter dem Titel „Woran wir wachsen“ nachlesen.

    Weitere Informationen

    ZEIT Online: Der erste Job lässt uns mehr reifen als das erste Kind (für Abonnentinnen und Abonenten)

    Buchtipp

    Asselmann, Eva, und Martina Pahr. 2022. Woran wir wachsen: Welche Lebensereignisse unsere Persönlichkeit prägen und was uns wirklich weiterbringt. – Die neuesten Erkenntnisse aus der Persönlichkeitspsychologie: Ariston.

    Alle Ergebnisse in der Übersicht

    Photo by Gaurav K on Unsplash

  • drei junge Erwachsene in einem Kurs

    Erwerbstätige Geflüchtete mit Berufsabschluss nehmen häufiger an berufsbegleitenden Sprachkursen teil

    Gute Deutschkenntnisse sind ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche und nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Die Teilnahme von Geflüchteten an Integrations- und Sprachkursen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Im dritten Quartal 2019 hatten bereits über 80 Prozent der Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen sind, an solchen Kursen teilgenommen. Das zeigen Auswertungen mit Daten der Studie „Leben in Deutschland“, bei der Forschende des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersucht haben, welche Personen während der Erwerbstätigkeit gleichzeitig auch an einem Sprachkurs teilnehmen.

    Bisherige Sprachkurse sind meist darauf ausgerichtet, dass der Erwerb von Deutschkenntnissen vor der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit stattfindet. Nur die wenigsten Geflüchteten gehen einer Erwerbstätigkeit nach, während sie einen Sprachkurs besuchen. Ihr Anteil an allen Teilnehmenden lag im Schnitt bei 12 Prozent. Die Ergebnisse machen zudem deutlich, dass Geflüchtete mit beruflicher Bildung und Geflüchtete, die in personenbezogenen Dienstleistungsberufen tätig sind, überproportional häufig Sprachkurse in Anspruch nehmen. Das weist auf eine vergleichsweise hohe Notwendigkeit von Deutschkenntnissen in den damit verbundenen Tätigkeiten hin.

    Die Forschenden betonen den Stellenwert einer frühzeitigen Verknüpfung von Spracherwerb, Ausbildung und Berufspraxis in Form von berufsbegleitenden Sprachkursen. Insbesondere geflüchtete Frauen, die häufig familiäre Sorgearbeit zu leisten haben, könnten von zeitlich flexiblen Kursangeboten, die während der Arbeitszeit absolviert werden können, aber auch von besserer Kinderbetreuung während der Sprachkurse profitieren.

    Weitere Informationen

    IAB: Erwerbstätige Geflüchtete mit Berufsabschluss nehmen häufiger an berufsbegleitenden Sprachkursen teil

    Alle Ergebnisse in der Übersicht