Kategorie / Migrationsforschung
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Mentorenprogramme bringen Geflüchtete mit Deutschen zusammen. Daraus entwickeln sich Freundschaften und mehr
Viele Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Jahren geholfen, Geflüchteten einen Platz in unserer Gesellschaft zu geben. In kürzester Zeit wurden unterschiedlichsten Integrationsprojekte gestartet, darunter auch sogenannte Mentorenprogramme. Sie bringen Geflüchtete mit Deutschen zusammen, um sie im Alltag, bei Behördengängen, bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen zu unterstützen. Um herauszufinden, wie erfolgreich diese Programme sind, hat sich die Soziologin Magdalena Krieger solche Initiativen genauer angesehen und darüber hinaus Daten aus der Studie „Leben in Deutschland“ ausgewertet.
Dabei fand sie heraus, dass die Geflüchteten durch die Mentorenprogramme ihre Sprachkenntnisse sehr stark verbessern. Außerdem nehmen sie eher am gesellschaftlichen Leben teil, gehen zum Beispiel häufiger essen, ins Kino oder ins Fitnessstudio. Magdalena Krieger geht davon aus, dass diese Aktivitäten noch weitere positive Effekte nach sich ziehen werden. Schließlich seien gute Sprachkenntnisse und soziale Aktivitäten auch Sprungbretter in Bildung und Arbeit, weiß die Forscherin.
Übrigens wussten auch die befragten Mentorinnen und Mentoren das Miteinander mit den Geflüchteten zu schätzen: Ein Großteil sah sie als Freunde an und möchte sich auch in Zukunft für Geflüchtete einsetzen.
Weitere Informationen
Deutschlandfunkt: Kaum Effekte auf Bildung und Erwerbstätigkeit
DIW: Mentorenprogramme fördern die Integration von Geflüchteten
Alle Ergebnisse in der Übersicht
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Geflüchtete sind im Schnitt körperlich gesünder als andere Menschen in Deutschland
Geflüchtete, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sind, sind im Durchschnitt körperlich gesünder als die Gesamtbevölkerung und auch dementsprechend zufriedener. Gleichzeitig geht es ihnen seelisch schlechter. Das gilt vor allem für diejenigen, die älter als 45 Jahre sind, wie einer Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ zeigt.
Demnach sind die seit 2013 Geflüchteten sind im Durchschnitt 32 Jahre alt und damit wesentlich jünger und gesünder als die Durchschnittsbevölkerung. Mit zunehmenden Alter steigt für sie jedoch das Risiko, psychisch zu erkranken. „Möglicherweise ist das auf die traumatischen Erfahrungen während der Flucht oder eines Krieges zurückzuführen“, sagt die Sozialwissenschaftlerin Diana Schacht, die die Daten gemeinsam mit ihrer Kollegin Maria Metzing ausgewertet hat. Aber auch die Trennung von der Familie, ungewisse Zukunftsaussichten und ein eingeschränkter Zugang zum deutschen Gesundheitssystem könnten die psychische Gesundheit negativ beeinflussen.
Weitere Informationen
DIW: Geflüchtete der letzten Jahre sind körperlich gesünder als die Gesamtbevölkerung
Alle Ergebnisse in der Übersicht
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