Kategorie / Migrationsforschung
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Geflüchtete fühlten sich während der Corona-Pandemie diskriminierter als zuvor
Geflüchtete, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind, fühlten sich im ersten Jahr der Corona-Pandemie diskriminierter als zuvor. Das war insbesondere bei der Arbeitssuche und in Bildungseinrichtungen der Fall, wie eine Studie von Forschenden des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin zeigt. Am häufigsten diskriminiert fühlten sich Geflüchtete, die in Ostdeutschland lebten, jünger als 40 Jahre alt waren oder schlechtere Kenntnisse der deutschen Sprache aufwiesen, aber auch erwerbstätige Frauen. In die Studie eingeflossen sind Daten, die im Rahmen von „Leben in Deutschland“ erhoben wurden.
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MiGAZIN: Flüchtlinge fühlten sich in der Corona-Pandemie stark diskriminiert
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Mentoring-Programme erleichtern den Neustart
So genannte Mentoring-Programme bringen Geflüchtete mit Deutschen zusammen, um sie im Alltag, bei Behördengängen, bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Kinderbetreuung zu unterstützen. Eine Gruppe von SOEP-Forschenden hat sich diese Programme genauer angesehen und darüber hinaus Daten aus „Leben in Deutschland“ ausgewertet. Dabei fanden sie heraus, dass Geflüchtete in Mentoring-Programmen häufiger Kontakt zu Deutschen haben und auch öfter an Kultur- und Freizeitaktivitäten teilnehmen. Außerdem sind sie zufriedener mit ihrer Unterkunft als andere. Auch ihre Sprachkenntnisse verbessern sich.
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Jaschke, Philipp, Lea-Maria Löbel, Magdalena Krieger, Nicolas Legewie, Martin Kroh, Jannes Jacobsen, und Diana Schacht. 2022. 2022-03-22: Mentoring as a grassroots effort for integrating refugees – evidence from a randomised field experiment. In Journal of Ethnic and Migration Studies, 48 (17), 4085-4105.
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Welchen Geflüchteten gelingt der Umzug besonders schnell?
Wohnen ist ein zentrales Thema unserer Zeit und auch für Geflüchtete bedeutsam. Schließlich beeinflusst die Wohnumgebung maßgeblich die individuelle Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe. Wie oft, wohin und warum ziehen Geflüchtete in Deutschland um? Diese und weitere Fragen zum Thema Wohnen von Geflüchteten hat Dr. Kerstin Tanis anhand der Daten der Studie Leben in Deutschland untersucht.
Die Analysen, die insbesondere auf rückblickenden Angaben der Wohnhistorien im Befragungsjahr 2019 basieren, zeigen, dass die Mehrheit der Geflüchteten der Übergang von Gemeinschaftsunterkünften in private Wohnungen gelungen ist. Gerade am Anfang ziehen Geflüchtete vornehmlich aufgrund behördlicher Zuweisung um, mit Anerkennung des Schutzstatus und längerer Aufenthaltsdauer werden die Umzugsgründe jedoch zunehmend individueller. Bei der Betrachtung der Umzugsdistanz wird deutlich, dass Geflüchtete bei Umzügen häufig den Wohnort und nicht nur die Unterkunft wechseln.
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BAMF: Die Wohnhistorie Geflüchteter in Deutschland (Kurzbericht 01|2022 des Forschungszentrums des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge)
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Spracherwerb
Geflüchtete haben keinen einfachen Start in ihr neues Leben: Meist sind sie überstürzt aus ihrem Heimatland geflohen. In Deutschland angekommen fehlen ihnen nicht nur Arbeit und Wohnung, sondern auch Sprachkenntnisse. „Viele leben am Anfang in Sammelunterkünften und haben wenig Kontakt zu Personen, die deutsch sprechen. Da ergeben sich zunächst wenig Lerngelegenheiten“, sagt die Soziologin Cornelia Kristen, die auf Basis der Daten aus der Studie „Leben in Deutschland“ zu diesem Thema forscht.
Im Vergleich zu anderen Neuzugewanderten nehmen Geflüchtete jedoch häufiger an Sprachunterricht teil, fast drei Viertel von ihnen machen einem Deutschkurs. Und das zahlt sich aus: Schon kurz nach ihrer Ankunft holen die Geflüchteten bei ihren Sprachkenntnissen zu anderen Neuzugewanderte auf. Und nach etwa vier Jahren sprechen sie ähnlich gut Deutsch wie diese. Diese und weitere Ergebnisse finden sich in der Auswertung von Cornelia Kristen und ihrem Team, die im Wochenbericht des DIW Berlin veröffentlicht wurde.
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DIW Berlin: Geflüchtete lernen Deutsch am effektivsten in Sprachkursen
Obermain Tagblatt: Sprachkurse sind für Geflüchtete am effektivsten
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Zögerliche Bindungen
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl werben die Parteien um Wählerstimmen. Langfristig geht es zudem darum, dass sich Menschen mit einer Partei dauerhaft identifizieren. Wie nun eine Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ zeigt, fühlen sich Menschen mit Einwanderungsgeschichte seltener einer Partei in Deutschland verbunden als solche ohne Einwandungsgeschichte: Die Hälfte der Zugewanderten identifiziert sich demnach dauerhaft mit keiner Partei – beim Rest der Bevölkerung ist es nur ein Drittel. Eine Ursache dafür sehen die Wissenschaftler des SOEP darin, dass Eingewanderte zunächst Erfahrungen mit den Parteien sammeln müssen. Im Laufe der Zeit werden ihre Parteibindungen dann stärker.
Zu welcher Partei Eingewanderte langfristig neigen, unterscheidet sich nach den Herkunftsländern. So fühlen sich Menschen aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion häufiger der CDU/CSU verbunden und Eingewanderten aus Südeuropa und der Türkei eher der SPD. Mit Bündnis 90/Die Grünen identifizieren sich überproportional viele Eingewanderte aus westlichen Ländern (USA, Schweiz, Niederlande, Frankreich), mit der Partei Die Linke vor allem in Serbien Geborene.
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Spiegel: Wie Zugewanderte die Wahl mitentscheiden könnten
DIW Berlin: Eingewanderte bauen zögerlich Bindungen an Parteien in Deutschland auf
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Trotz schwieriger Ausgangsbedingungen schreiten die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in Deutschland voran
Geflüchtete in Deutschland stammen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern und sind aus verschiedensten Gründen nach Deutschland geflohen. Eines verbindet sie jedoch: In den meisten Fällen können sie sich nicht lange darauf vorbereiten, ihr Heimatland zu verlassen. Oftmals möchten die Geflüchteten ihr Heimatland eigentlich gar nicht verlassen oder wissen nicht, in welchem Land sie nach der Flucht ankommen. Dadurch fehlen den Geflüchteten bei ihrer Ankunft in Deutschland häufig Deutschkenntnisse, sie haben wenige Netzwerke oder mussten Teile der Familie im Heimatland zurücklassen. Dies alles beeinflusst unter anderem die Integrationschancen, zum Beispiel in den Arbeitsmarkt.
Trotz all dieser Bedingungen entwickelt sich die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in den Jahren nach der Ankunft in Deutschland oft positiv. Mit steigender Aufenthaltsdauer steigen auch die Deutschkenntnisse sowie die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Viele entscheiden sich für einen beruflichen Neustart und beginnen neue Ausbildungen oder wechseln den Beruf.
Im 17. Medienforum Migration des SWR aktuell diskutieren Esther Saoub, Richard Arnold, Mirzeta Haug, Khalil Khalil sowie Dr. Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) über die Entwicklungen bei der Integration und Teilhabe von Geflüchteten. Dabei spielen neben den persönlichen Erfahrungen der Diskussionsteilnehmenden auch die Daten der Studie „Leben in Deutschland“ eine wichtige Rolle.
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SWR: Wohnung, Arbeit, Bildung und …? Partizipation von Geflüchteten
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Während der Pandemie verlieren vor allem Geflüchtete den Job
Sie sind oft erst kurze Zeit und befristet beschäftigt, häufig in der Gastronomie oder in anderen vom Lockdown betroffenen Branchen: Bei Migranten und Migrantinnen ist deshalb das Risiko, während der Pandemie den Job zu verlieren, etwa 2,5 Mal so groß wie bei anderen Beschäftigten. Bei Geflüchteten liegt es noch höher. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, die ForscherInnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gemacht haben.
Ein Grund dafür liegt in unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Denn die Zuwanderer und insbesondere die Geflüchteten haben häufig Jobs, die nicht ins Homeoffice verlagert werden können. So konnten während der Corona-Pandemie nur drei Prozent der Geflüchteten von zu Hause aus arbeiten.
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Jobsuche mit Hindernissen
Fünf Jahre nach ihrer Flucht nach Deutschland waren 28 Prozent der Frauen, aber 60 Prozent der Männer erwerbstätig.
Ein zentraler Grund dafür ist, dass die Frauen im Herkunftsland häufiger in Bereichen wie dem Bildungs- und Gesundheitssektor gearbeitet haben. Ihre dort gewonnenen Qualifikationen werden auf dem Arbeitsmarkt hier häufig nicht anerkannt.
Ein weiterer Faktor sind die Qualifikationen, die in Deutschland erworben wurden. Geflüchtete Frauen besuchen später als geflüchtete Männer Sprach- und Integrationskurse sowie Arbeitsmarktberatungsangebote, die für den Eintritt in den deutschen Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen.
Darüber hinaus stellt die Aufgabe Kinder zu betreuen und gleichzeitig erwerbstätig zu sein die in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflüchteten Frauen vor eine Herausforderung, wie die Forscherinnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) herausgefunden haben.
Die Forscherinnen betonen, dass der Zuschnitt politischer Maßnahmen auf die spezifischen Bedürfnisse geflüchteter Frauen die Arbeitsmarkteinbindung fördern können. Vom Ausbau des Kinderbetreuungsangebots beispielsweise könnten auch nicht-geflüchtete Frauen profitieren.
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MIGAZIN: Geflüchtete Frauen müssen für Arbeitsmarktintegration viele Hindernisse überwinden
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Immer bessere Deutschkenntnisse und engere Kontakte zu Deutschen
Unter den Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 in Deutschland eingereist sind, hat der Anteil derjenigen beständig zugenommen, die sich selbst gute bis sehr gute Deutschkenntnisse attestieren. 2019 waren das knapp fünf von zehn Geflüchteten. Das zeigt eine Studie, für die Wenke Niehues, Nina Rother und Manuel Siegert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Daten der Studie „Leben in Deutschland“ ausgewertet haben. Gleichzeitig haben Geflüchtete immer mehr Zeit mit Deutschen verbracht, besonders an ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz.
Ältere Geflüchtete, Geflüchtete mit schlechteren Deutschkenntnissen und geflüchtete Frauen mit kleinen Kindern brauchen jedoch länger, um Kontakte zu Deutschen zu knüpfen. Sie laufen sogar Gefahr, im Hinblick auf ihre Deutschkenntnisse und ihre sozialen Kontakte ins Hintertreffen zu geraten.
Darüber hinaus deuten die Analysen der Forschenden darauf hin, dass die Menschen während der Corona-Pandemie wieder weniger Kontakte zu Deutschen hatten und die meisten davon ausgehen, dass sich ihre Sprachkenntnisse nicht weiter verbessert -oder sogar verschlechtert haben.
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BAMF: Bessere Deutschkenntnisse und mehr soziale Kontakte bei Geflüchteten
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Ältere Geflüchtete in Deutschland
Vor allem junge Menschen sind in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflohen. Nur ein kleiner Teil – etwa 12 Prozent der hier lebenden Geflüchteten – ist 45 Jahre oder älter. Aber gerade diese Menschen sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Zum Beispiel fällt es ihnen im Vergleich zu jüngeren Geflüchteten oft schwerer Deutsch zu lernen, einen Job zu finden und Kontakte zu den Menschen in Deutschland aufzubauen. Das zeigt eine Studie von Forschenden des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), für die „Leben in Deutschland“ ausgewertet wurde.
Darüber hinaus machen sich viele ältere Geflüchtete Sorgen um ihr Asylverfahren (52 %), darum nicht in Deutschland bleiben zu können (66 %) oder darum, in ihr Herkunftsland zurückkehren zu müssen (73 %). Auch Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation und um ihre Gesundheit belasten sie.
Und dennoch sind die älteren Geflüchteten alles in allem etwa genauso zufriedener mit ihrem Leben wie die jüngeren. Einen Grund dafür vermutet die Studienautorin Amrei Maddox in einer stärkeren familiären Einbindung der Älteren. Denn die meisten älteren Geflüchteten leben mit Familienangehörigen unter einem Dach.
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BAMF: Ältere Geflüchtete in Deutschland
BAMF: Lebenssituationen älterer Geflüchteter in Deutschland
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Geflüchtete in der Corona-Pandemie stark belastet
Die Corona-Pandemie hat bei vielen Menschen das Gefühl von Einsamkeit verschärft. Sie fühlen sich nun so einsam, wie sich Geflüchtete schon seit mehreren Jahren fühlen. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, die das DIW Berlin veröffentlicht hat.
Die Studie zeigt auch, dass Geflüchtete weiterhin stärker psychisch belastet sind als Menschen ohne Migrationshintergrund. Zum Beispiel leiden sie häufiger unter Depressionen oder Ängsten.
Den Grund dafür vermuten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in fehlender sozialer Teilhabe: Denn wenn die Zugewanderten beispielsweise einen Job haben, sind sie weniger einsam. Auch wenn sie bessere Deutschkenntnisse haben oder ein höheres Haushaltseinkommen, mildert das das Gefühl von Einsamkeit.
Die Forschenden fordern daher für die Geflüchteten eine bessere Sprachförderung und einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt.
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DIW Berlin: Geflüchtete sind auch in der Corona-Pandemie psychisch stark belastet
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Zugewanderte sind immer besser integriert
Ob bei der Arbeit, im Freundeskreis oder in der Politik – die Integration von Zugewanderten hat in den vergangenen Jahren spürbare Fortschritte gemacht. So sahen sich 2018 die Hälfte der ersten Zuwanderer-Generation und Dreiviertel der zweiten Generation als Deutsche. Im gleichen Jahr hatten 56 Prozent der ersten Generation und 77 Prozent der zweiten Generation einen nicht-migrantisch geprägten Freundeskreis. Das zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft auf Grundlage der Studie „Leben in Deutschland“. Insbesondere die Zugewanderten der zweiten Generation aus den neuen EU-Mitgliedsländern sind nahezu vollständig integriert.
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Institut der deutschen Wirtschaft: Integration: Deutschland ist auf einem guten Weg
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Soziale Integration der Geflüchteten macht Fortschritte
Fünf Jahre nach „Wir schaffen das“ zeigt sich, dass die Integration von Geflüchteten in vielen Bereichen gelungen ist. Gut vier von zehn Schutzsuchenden haben einen Job gefunden. Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich in den Schulen gut integriert. Gleichzeitig ist der Anteil der Menschen, die sich „große Sorgen“ über Zuwanderung macht zurückgegangen. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, deren Ergebnisse die Ökonomin Katharina Spieß vom DIW Berlin im Video zusammenfasst.
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Mentorenprogramme bringen Geflüchtete mit Deutschen zusammen. Daraus entwickeln sich Freundschaften und mehr
Viele Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Jahren geholfen, Geflüchteten einen Platz in unserer Gesellschaft zu geben. In kürzester Zeit wurden unterschiedlichsten Integrationsprojekte gestartet, darunter auch sogenannte Mentorenprogramme. Sie bringen Geflüchtete mit Deutschen zusammen, um sie im Alltag, bei Behördengängen, bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen zu unterstützen. Um herauszufinden, wie erfolgreich diese Programme sind, hat sich die Soziologin Magdalena Krieger solche Initiativen genauer angesehen und darüber hinaus Daten aus der Studie „Leben in Deutschland“ ausgewertet.
Dabei fand sie heraus, dass die Geflüchteten durch die Mentorenprogramme ihre Sprachkenntnisse sehr stark verbessern. Außerdem nehmen sie eher am gesellschaftlichen Leben teil, gehen zum Beispiel häufiger essen, ins Kino oder ins Fitnessstudio. Magdalena Krieger geht davon aus, dass diese Aktivitäten noch weitere positive Effekte nach sich ziehen werden. Schließlich seien gute Sprachkenntnisse und soziale Aktivitäten auch Sprungbretter in Bildung und Arbeit, weiß die Forscherin.
Übrigens wussten auch die befragten Mentorinnen und Mentoren das Miteinander mit den Geflüchteten zu schätzen: Ein Großteil sah sie als Freunde an und möchte sich auch in Zukunft für Geflüchtete einsetzen.
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Deutschlandfunk: Kaum Effekte auf Bildung und Erwerbstätigkeit
DIW: Mentorenprogramme fördern die Integration von Geflüchteten
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Geflüchtete sind im Schnitt körperlich gesünder als andere Menschen in Deutschland
Geflüchtete, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sind, sind im Durchschnitt körperlich gesünder als die Gesamtbevölkerung und auch dementsprechend zufriedener. Gleichzeitig geht es ihnen seelisch schlechter. Das gilt vor allem für diejenigen, die älter als 45 Jahre sind, wie einer Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ zeigt.
Demnach sind die seit 2013 Geflüchteten sind im Durchschnitt 32 Jahre alt und damit wesentlich jünger und gesünder als die Durchschnittsbevölkerung. Mit zunehmenden Alter steigt für sie jedoch das Risiko, psychisch zu erkranken. „Möglicherweise ist das auf die traumatischen Erfahrungen während der Flucht oder eines Krieges zurückzuführen“, sagt die Sozialwissenschaftlerin Diana Schacht, die die Daten gemeinsam mit ihrer Kollegin Maria Metzing ausgewertet hat. Aber auch die Trennung von der Familie, ungewisse Zukunftsaussichten und ein eingeschränkter Zugang zum deutschen Gesundheitssystem könnten die psychische Gesundheit negativ beeinflussen.
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DIW: Geflüchtete der letzten Jahre sind körperlich gesünder als die Gesamtbevölkerung
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