Kategorie / Migrationsforschung
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Welche Unterstützung brauchen Geflüchtete?
Geflüchtete, die seit 2013 nach Deutschland gekommen sind, haben grundsätzlich einen hohen Bedarf an Unterstützungsangeboten, besonders bei der Gesundheitsversorgung und dem Spracherwerb. Dies zeigt die Auswertung der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).
Ob entsprechende Angebote allerdings wahrgenommen werden, hängt nicht allein davon ab, ob sie existieren oder nicht. Vielmehr gibt es zahlreiche Hindernisse: Vielen Geflüchteten fehlen Informationen über die Angebote. Neben Sprachbarrieren können zudem auch die fehlende Kenntnis sozialer Normen sowie Diskriminierung und Stigmatisierung im Weg stehen. Und: Je höher der Bildungsabschluss ist und je mehr Arbeitserfahrung jemand bereits in seinem Heimatland gewonnen hat, desto eher nutzt er oder sie die bestehenden Hilfsangebote.
Vor allem Unterstützung bei der Arbeits- und Bildungssuche sowie bei Asylfragen wird oft nicht in Anspruch genommen. Viele Angebote stehen darüber hinaus nur Geflüchteten mit einer „positiven Bleibeperspektive“ offen, weswegen Geduldete und Personen in einem laufenden Asylverfahren seltener Hilfe erhalten. Studienautorin Ellen Heidinger rät: „Sprach- und kultursensible Angebote müssen ausgebaut werden, um allen Personengruppen Zugang zu gewähren.“Weitere Informationen
ZEIT Online: Integration: Asylbewerber und Flüchtlinge wollen mehr Hilfe
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Erwerbstätigkeit unter Geflüchteten steigt
Auf Basis der Daten von „Leben in Deutschland“ wird regelmäßig die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt untersucht. Zuletzt wurden in einer Studie diejenigen Menschen genauer betrachtet, die zwischen 2013 und 2020 nach Deutschland gekommen waren. Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2020 war der Anteil der Erwerbstätigen stark angestiegen – bei Männern auf 55 Prozent und bei Frauen auf 17 Prozent.
Zudem erhöhte sich der Anteil derer, die als Fachkräfte arbeiten, während der Anteil der Beschäftigten in einer Hilfstätigkeit durchschnittlich nach drei Jahren stagnierte. Zunehmend steigen Geflüchtete gleich als Fachkraft ein oder wechseln zu einer Anstellung als Fachkraft.
Große Unterschiede gibt es allerdings noch zwischen den Geschlechtern. Geflüchtete Frauen leisten immer noch viel mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer, was ihren Arbeitsmarkteintritt und ihre Aufstiegschancen beeinträchtigt. Unter Sorgearbeit fallen neben Kinderbetreuung und Hausarbeit auch Reparaturen und Besorgungen. Forschende stellten fest: Sind beide Partner eines Paares mit Fluchthintergrund erwerbstätig, ist die Aufteilung der Sorgearbeit am gerechtesten. Am kleinsten ist der so genannte „Gender Care Gap“ (das heißt die Lücke bei der Sorgearbeit), wenn die Frau eine höhere berufliche Stellung als der Mann einnimmt. Ebenso wird er kleiner, wenn die Frau mindestens so viele Stunden wie ihr Partner arbeitet. „Die Erwerbstätigkeit ist der Motor der Gleichberechtigung“, betont Prof. Dr. Cornelia Kristen, Wissenschaftlerin im Forschungsbereich Migration und Integration am Sozio-oekonomischen Panel und Professorin an der Universität Bamberg.
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SPIEGEL Online: Immer mehr Geflüchtete arbeiten
Süddeutsche Zeitung: Viele Unternehmen erkennen oft nicht die Fähigkeiten, die zugewanderte Menschen mitbringen (für Abonnentinnen und Abonnenten)
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Einbürgerungsabsichten von Geflüchteten
Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit haben die Möglichkeit, sich einbürgern zu lassen und somit deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zu werden. Wer sich schon länger in Deutschland aufhält und einige weitere Voraussetzungen erfüllt, kann einen Antrag stellen.
Viele der Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland eingereist waren, wollten sich im Jahr 2021 einbürgern lassen. Sechs Prozent hatten zu diesem Zeitpunkt bereits einen Einbürgerungsantrag gestellt. Von denjenigen, die noch keinen Antrag gestellt hatten, konnten 92 Prozent sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun. 64 Prozent der Geflüchteten mit Einbürgerungsabsichten hatten sich bereits über den Prozess informiert. Am häufigsten wurden das Internet und Freunde als Informationsquellen genutzt, gefolgt von Integrationskursen, den zuständigen Einwanderungsbehörden und speziellen Beratungsstellen.
Mit der deutschen Staatsbürgerschaft erhalten Personen auch das allgemeine Wahlrecht, das heißt sie dürfen bei Kommunal-, Bezirks-, Land- und Bundestagswahlen wählen. Daneben verbessern sich unter Umständen der Zugang zu bestimmten Berufen oder die visafreien Reisemöglichkeiten ins Ausland.
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Erwerbstätigkeit von Geflüchteten aus der Ukraine
Ein zunehmender Anteil der Geflüchteten aus der Ukraine nimmt in Deutschland eine Erwerbstätigkeit auf: Unter denjenigen, die seit mindestens einem Jahr in Deutschland leben, liegt die Erwerbstätigenquote bei 28 Prozent. Bis zu acht Monate nach Ankunft in Deutschland beträgt sie hingegen lediglich 19 Prozent. Allerdings gibt es hierbei aktuell erhebliche Unterschiede zwischen Müttern und Vätern: Besonders Mütter von sehr jungen Kindern sind seltener erwerbstätig als die Väter.
In vielen Fällen werden Deutschkenntnisse benötigt, bevor eine Erwerbstätigkeit aufgenommen werden kann. Daher spielen gerade kurz nach der Ankunft vor allem Deutschkurse eine große Rolle. Insgesamt 62 Prozent der nicht erwerbstätigen Geflüchteten befanden sich Anfang des Jahres 2023 in Sprachmaßnahmen.
Um sowohl Müttern als auch Vätern eine Arbeitsaufnahme oder die Teilnahme an einem Sprachkurs zu ermöglichen, wird es in Zukunft besonders wichtig sein, dass genügend Betreuungsplätze für Kinder zur Verfügung gestellt werden.
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tagesschau.de: Hälfte der ukrainischen Flüchtlinge überqualifiziert
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Bildungsbeteiligung Geflüchteter in Deutschland
In Deutschland absolvierte Aus- und Weiterbildungen können Geflüchteten dabei helfen, erfolgreich in den deutschen Arbeitsmarkt einzusteigen. Daher ergreift eine zunehmende Zahl der erwachsenen Geflüchteten diese Chance: Seit der Ankunft in Deutschland hat ein großer Teil bereits eine Bildungseinrichtung besucht oder sich beruflich weiter qualifiziert. So haben 33 Prozent der Geflüchteten innerhalb der ersten sechs Jahre in Deutschland eine schulische oder berufliche Ausbildung absolviert. Besonders häufig entscheiden sich Geflüchtete dabei für eine Ausbildung, eine Lehre oder eine allgemeinbildende Schule.
Diese Investition zahlt sich aus: Nach sieben Jahren in Deutschland haben 62 Prozent der erwerbsfähigen Geflüchteten einen Job gefunden. Die Teilnahme an schulischer oder hochschulischer Bildung erhöht außerdem die Chancen auf einen Job mit guter Bezahlung und ermöglicht berufliche Weiterentwicklung.
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tagesschau.de: Über die Hälfte der 2015 Geflüchteten erwerbstätig
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Geflüchtete aus der Ukraine
Seit Sommer 2022 werden mehrere Tausend geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer nach ihren Lebensbedingungen in Deutschland befragt. Anfang 2023 gaben 44 Prozent von ihnen an, längerfristig in Deutschland bleiben zu wollen, das heißt für einige Jahre oder für immer.
Welche Faktoren spielen hierfür eine Rolle? Besonders hoch war die Absicht zu bleiben zuletzt bei Menschen, die auf (Aus-)Bildungssuche sind, gute Deutschkenntnisse haben oder sich hierzulande willkommen fühlen. Neben der sozialen Integration ist häufig auch die Situation in Familie und Partnerschaft ausschlaggebend. So erwägen Singles eher, sich langfristig in Deutschland niederzulassen als Menschen, deren Partnerinnen oder Partner im Ausland leben. Frauen sind im Durchschnitt etwas weniger an einem dauerhaften Leben in Deutschland interessiert als Männer.
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tagesschau.de: Knapp die Hälfte der Ukraine-Flüchtlinge will bleiben
FAZ.net: Viele ukrainische Geflüchtete wollen in Deutschland bleiben (Video)
Deutsche Welle: Ukraine’s war refugees feel increasingly at home in Germany
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Bessere Erwerbschancen
Geflüchtete Frauen haben es auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutlich schwerer als geflüchtete Männer – allerdings haben sich ihre Chancen im Laufe der Jahre verbessert. Das zeigt eine neue Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“, für die Schutzsuchende befragt wurden, die zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland gekommen sind.
Demnach ist die Erwerbstätigkeit von geflüchteten Frauen zwar gestiegen, aber im Vergleich zu Männern nach wie vor gering. Während 2017 fünf Prozent der befragten erwerbsfähigen Frauen angaben, einen Job zu haben, waren es 2020 knapp 13 Prozent. „Ausgebremst werden die Frauen durch mehrere Faktoren“, sagt die SOEP-Migrationsexpertin Adriana Cardozo, die die Daten ausgewertet hat. So fehle es an Bildung und Sprachkenntnissen. Und auch traditionelle Geschlechterrollen spielten eine Rolle.
Ermutigend ist jedoch, dass sich die Zahl von jungen Frauen, die an Bildungsprogrammen teilnehmen, über die Jahre mehr als verdreifacht hat. Auch die Zahl der Frauen mit mittleren und guten Sprachkenntnissen wächst stetig.
„Frauen mit Fluchterfahrung können einen Beitrag dazu leisten, den Arbeitskräftemangel in Deutschland auszugleichen“, betont Adriana Cardozo. Voraussetzung sei der Ausbau von Integrations- und Sprachprogrammen. Diese sollten noch besser auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sein, indem zum Beispiel Betreuungsmöglichkeiten für Kinder angeboten werden.
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Handelsblatt: Untersuchung: Fortschritte bei Arbeitsmarkt-Chancen geflüchteter Frauen
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Migration und Covid-19
Bis Ende Oktober 2021 hatten sich in Deutschland nachweislich über vier Millionen Men-schen mit Corona angesteckt. Um mögliche Unterschiede bei Infektionen und Impfungen zwischen Menschen mit und Menschen ohne Migrationserfahrung untersuchen zu können, wurde die Antikörper-Studie „Corona-Monitoring bundesweit“ (RKI-SOEP-2) durchgeführt. Alle Teilnehmenden der Befragung „Leben in Deutschland“ 2021 waren eingeladen, sich an der Antikörper-Studie zu beteiligen.
Zum Zeitpunkt der Befragung im Oktober 2021 waren die meisten Menschen in Deutschland durch Impfungen und/oder Infektionen schon mindestens zwei Mal mit dem Spikeprotein des Corona-Virus in Berührung gekommen, waren also bereits grundimmunisiert. Dabei war der Anteil derjenigen, die bereits mindestens zweimal mit dem Virus in Berührung gekommen waren, bei den Personen ohne Migrationserfahrung höher als bei den Personen mit Migrationserfahrung (90 gegenüber 82 Prozent). Dieser Unterschied ist auf die höhere Impfquote bei Personen ohne Migrationserfahrung zurückzuführen. Hinzu kommt, dass Personen mit Migrationserfahrung bereits doppelt so häufig an Corona erkrankt waren als Personen ohne Migrationserfahrung (8 gegenüber 4 Prozent).
Die beiden Forschenden Dr. Manuel Siegert (BAMF-FZ) und Laura Goßner (IAB) zeigen in ihrem Forschungsbericht, dass der Unterschied bei der Infektionshäufigkeit nicht auf die Migrationserfahrung an sich zurückzuführen ist, sondern auf die unterschiedlichen Lebensumstände, wie die Wohn-, berufliche und familiäre Situation. Deshalb empfehlen die Forschenden, beim Erlassen von Schutzmaßnahmen und Gesundheitskampagnen die jeweiligen Lebensumstände der zu schützenden Personengruppe zu berücksichtigen.
Die RKI-SOEP-2-Studie wurde gemeinsam vom Robert Koch-Institut (RKI), dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dem Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführt.
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Ein Jahr nach Kriegsbeginn
Wie geht es den Ukrainern und Ukrainerinnen, die seit Kriegsbeginn nach Deutschland geflüchtet sind? Antworten gibt eine repräsentative Befragung, die im Rahmen von „Leben in Deutschland“ durchgeführt wurde. Demnach haben vor allem jüngere Frauen sowie Mütter mit Kindern und Jugendlichen Schutz in Deutschland gefunden. Die meisten Geflüchteten verfügen über ein hohes Bildungsniveau: 72 Prozent der Erwachsenen haben einen tertiären, meist akademischen Bildungsabschluss. 17 Prozent gehen einer Arbeit nach. Und ein hoher Anteil (knapp 80 Prozent) plant, in Deutschland eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen.
Die Forschenden sehen diese Entwicklungen als positives Zeichen. Nichtsdestoweniger bestünden weiterhin große Herausforderungen. Zum Beispiel sei das psychische Wohlbefinden, insbesondere das der Kinder und Jugendlichen, im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen in Deutschland geringer. „Wir müssen ukrainischen Geflüchteten ausreichend psychosoziale Beratung und Versorgung zur Verfügung stellen“, sagt Sabine Zinn, Vize-Direktorin des SOEP. Die Befragung ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin.
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Geflüchtete aus der Ukraine fühlen sich in Deutschland willkommen
Seit dem 24. Februar 2022 sind allein nach Deutschland mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine geflohen. Viele von ihnen nehmen inzwischen aktiv am Leben hierzulande teil. Das zeigt die erste repräsentative Befragung über die Lebenssituation von nach Deutschland geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainern, die im Rahmen der Studie „Leben in Deutschland“ erfolgt ist. Demnach sind 17 Prozent der Geflüchteten bereits erwerbstätig, die Hälfte besucht einen Sprachkurs und 60 Prozent leben in einer eigenen Wohnung. Die geflüchteten Kinder besuchen Schulen und einige auch Kitas. Während die meisten ukrainischen Geflüchteten planen, nur zeitlich begrenzt in Deutschland zu bleiben, möchte ein Viertel dauerhaft hier leben.
Die überwiegende Mehrheit der Befragten (76 Prozent) fühlte sich bei ihrer Ankunft „voll und ganz“ oder „überwiegend“ willkommen in Deutschland. Die Bleibeabsichten sind dagegen sehr unterschiedlich: 34 Prozent wollen nach Kriegsende Deutschland verlassen, 26 Prozent für immer und 13 Prozent für mehrere Jahre oder kürzer in Deutschland bleiben, 27 Prozent können noch keine Aussage treffen. „Viele Geflüchtete sind sich derzeit noch unsicher, ob sie dauerhaft in Deutschland leben möchten“, sagt Prof. Dr. Sabine Zinn, Vize-Direktorin des SOEP, die an der Studie mitgearbeitet hat. „Wir gehen jedoch davon aus, dass die Zahl derer, die bleiben wollen ansteigt, wenn der Krieg noch lange andauert.“
Die Befragung ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin.
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Zeit Online: Jeder vierte Ukraine-Flüchtling will dauerhaft in Deutschland bleiben
FAZ: Die meisten fühlen sich willkommen
DIW Berlin: Ukrainische Geflüchtete bringen gute Voraussetzungen für die Teilhabe in Deutschland mit
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Gute Sprachkenntnisse hängen auch von der Persönlichkeit ab
Geflüchtete haben oft keinen einfachen Start in ihr neues Leben – auch weil ihnen die Sprachkenntnisse fehlen. Wie gut und schnell sie die Sprache ihrer neuen Heimat erwerben können, hängt auch von ihrer Persönlichkeit ab. Das zeigen Daten der Studie „Leben in Deutschland“, die Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Marie-Christine Laible vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ausgewertet haben.
Demnach tragen Persönlichkeitsmerkmale wie Offenheit für neue Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Risikofreude, Kontrollüberzeugung, aber auch Resilienz dazu bei, dass Menschen gute Sprachkenntnisse erlangen. Wenn jemand hingegen besonders verträglich oder neurotisch ist, hat das kaum einen Einfluss. Persönlichkeitsmerkmale seien vor allem dann relevant, wenn es um die Kommunikationsfähigkeit gehe, schreiben die Forscherinnen. Das sei weniger der Fall, wenn es um die Schreib- und Lesefähigkeit gehe.Weitere Informationen
Kosyakova, Yuliya, und Marie-Christine Laible. 2022. Importance of Personality Traits for Destination-Language Acquisition: Evidence for Refugees in Germany. International Migration Review, 0 (0). (https://doi.org/10.1177/01979183221132538)
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Erwerbstätige Geflüchtete mit Berufsabschluss nehmen häufiger an berufsbegleitenden Sprachkursen teil
Gute Deutschkenntnisse sind ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche und nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Die Teilnahme von Geflüchteten an Integrations- und Sprachkursen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Im dritten Quartal 2019 hatten bereits über 80 Prozent der Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen sind, an solchen Kursen teilgenommen. Das zeigen Auswertungen mit Daten der Studie „Leben in Deutschland“, bei der Forschende des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersucht haben, welche Personen während der Erwerbstätigkeit gleichzeitig auch an einem Sprachkurs teilnehmen.
Bisherige Sprachkurse sind meist darauf ausgerichtet, dass der Erwerb von Deutschkenntnissen vor der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit stattfindet. Nur die wenigsten Geflüchteten gehen einer Erwerbstätigkeit nach, während sie einen Sprachkurs besuchen. Ihr Anteil an allen Teilnehmenden lag im Schnitt bei 12 Prozent. Die Ergebnisse machen zudem deutlich, dass Geflüchtete mit beruflicher Bildung und Geflüchtete, die in personenbezogenen Dienstleistungsberufen tätig sind, überproportional häufig Sprachkurse in Anspruch nehmen. Das weist auf eine vergleichsweise hohe Notwendigkeit von Deutschkenntnissen in den damit verbundenen Tätigkeiten hin.
Die Forschenden betonen den Stellenwert einer frühzeitigen Verknüpfung von Spracherwerb, Ausbildung und Berufspraxis in Form von berufsbegleitenden Sprachkursen. Insbesondere geflüchtete Frauen, die häufig familiäre Sorgearbeit zu leisten haben, könnten von zeitlich flexiblen Kursangeboten, die während der Arbeitszeit absolviert werden können, aber auch von besserer Kinderbetreuung während der Sprachkurse profitieren.
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Die Deutschkenntnisse der Eltern entscheiden mit über den Schulerfolg der Kinder
Wenn es den Eltern in fremdsprachigen Familien an guten Deutschkenntnisse fehlt, haben die Kinder deutliche Nachteile in der Schule. Wie die Studie „Leben in Deutschland“ zeigt, besuchten im Jahr 2019 nur 15,5 Prozent der 13 bis 15-Jährigen aus solchen Familien ein Gymnasium. Haben die Eltern hingegen gute Deutschkenntnisse, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder im Alter zwischen 13 und 15 Jahren ein Gymnasium besuchen, nahezu gleich groß wie in Familien ohne Migrationshintergrund. Das zeigt eine Analyse von Daten der Studie „Leben in Deutschland“, die Wido Geis-Thöne vom IW Köln durchgeführt hat. Er empfiehlt, dass Kinder bereits im frühkindlichen und vorschulischen Bereich an die deutsche Sprache herangeführt werden.
Weitere Informationen
Geis-Thöne, Wido. 2022. Kinder mit nicht deutschsprechenden Eltern. Eine Analyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). In IW-Trends, 49 (1), 111-132.
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Geflüchtete fühlten sich während der Corona-Pandemie diskriminierter als zuvor
Geflüchtete, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind, fühlten sich im ersten Jahr der Corona-Pandemie diskriminierter als zuvor. Das war insbesondere bei der Arbeitssuche und in Bildungseinrichtungen der Fall, wie eine Studie von Forschenden des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin zeigt. Am häufigsten diskriminiert fühlten sich Geflüchtete, die in Ostdeutschland lebten, jünger als 40 Jahre alt waren oder schlechtere Kenntnisse der deutschen Sprache aufwiesen, aber auch erwerbstätige Frauen. In die Studie eingeflossen sind Daten, die im Rahmen von „Leben in Deutschland“ erhoben wurden.
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MiGAZIN: Flüchtlinge fühlten sich in der Corona-Pandemie stark diskriminiert
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Mentoring-Programme erleichtern den Neustart
So genannte Mentoring-Programme bringen Geflüchtete mit Deutschen zusammen, um sie im Alltag, bei Behördengängen, bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Kinderbetreuung zu unterstützen. Eine Gruppe von SOEP-Forschenden hat sich diese Programme genauer angesehen und darüber hinaus Daten aus „Leben in Deutschland“ ausgewertet. Dabei fanden sie heraus, dass Geflüchtete in Mentoring-Programmen häufiger Kontakt zu Deutschen haben und auch öfter an Kultur- und Freizeitaktivitäten teilnehmen. Außerdem sind sie zufriedener mit ihrer Unterkunft als andere. Auch ihre Sprachkenntnisse verbessern sich.
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Jaschke, Philipp, Lea-Maria Löbel, Magdalena Krieger, Nicolas Legewie, Martin Kroh, Jannes Jacobsen, und Diana Schacht. 2022. 2022-03-22: Mentoring as a grassroots effort for integrating refugees – evidence from a randomised field experiment. In Journal of Ethnic and Migration Studies, 48 (17), 4085-4105.
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Welchen Geflüchteten gelingt der Umzug besonders schnell?
Wohnen ist ein zentrales Thema unserer Zeit und auch für Geflüchtete bedeutsam. Schließlich beeinflusst die Wohnumgebung maßgeblich die individuelle Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe. Wie oft, wohin und warum ziehen Geflüchtete in Deutschland um? Diese und weitere Fragen zum Thema Wohnen von Geflüchteten hat Dr. Kerstin Tanis anhand der Daten der Studie Leben in Deutschland untersucht.
Die Analysen, die insbesondere auf rückblickenden Angaben der Wohnhistorien im Befragungsjahr 2019 basieren, zeigen, dass die Mehrheit der Geflüchteten der Übergang von Gemeinschaftsunterkünften in private Wohnungen gelungen ist. Gerade am Anfang ziehen Geflüchtete vornehmlich aufgrund behördlicher Zuweisung um, mit Anerkennung des Schutzstatus und längerer Aufenthaltsdauer werden die Umzugsgründe jedoch zunehmend individueller. Bei der Betrachtung der Umzugsdistanz wird deutlich, dass Geflüchtete bei Umzügen häufig den Wohnort und nicht nur die Unterkunft wechseln.
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BAMF: Die Wohnhistorie Geflüchteter in Deutschland (Kurzbericht 01|2022 des Forschungszentrums des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge)
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Spracherwerb
Geflüchtete haben keinen einfachen Start in ihr neues Leben: Meist sind sie überstürzt aus ihrem Heimatland geflohen. In Deutschland angekommen fehlen ihnen nicht nur Arbeit und Wohnung, sondern auch Sprachkenntnisse. „Viele leben am Anfang in Sammelunterkünften und haben wenig Kontakt zu Personen, die deutsch sprechen. Da ergeben sich zunächst wenig Lerngelegenheiten“, sagt die Soziologin Cornelia Kristen, die auf Basis der Daten aus der Studie „Leben in Deutschland“ zu diesem Thema forscht.
Im Vergleich zu anderen Neuzugewanderten nehmen Geflüchtete jedoch häufiger an Sprachunterricht teil, fast drei Viertel von ihnen machen einem Deutschkurs. Und das zahlt sich aus: Schon kurz nach ihrer Ankunft holen die Geflüchteten bei ihren Sprachkenntnissen zu anderen Neuzugewanderte auf. Und nach etwa vier Jahren sprechen sie ähnlich gut Deutsch wie diese. Diese und weitere Ergebnisse finden sich in der Auswertung von Cornelia Kristen und ihrem Team, die im Wochenbericht des DIW Berlin veröffentlicht wurde.
Weitere Informationen
DIW Berlin: Geflüchtete lernen Deutsch am effektivsten in Sprachkursen
Obermain Tagblatt: Sprachkurse sind für Geflüchtete am effektivsten
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Zögerliche Bindungen
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl werben die Parteien um Wählerstimmen. Langfristig geht es zudem darum, dass sich Menschen mit einer Partei dauerhaft identifizieren. Wie nun eine Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ zeigt, fühlen sich Menschen mit Einwanderungsgeschichte seltener einer Partei in Deutschland verbunden als solche ohne Einwandungsgeschichte: Die Hälfte der Zugewanderten identifiziert sich demnach dauerhaft mit keiner Partei – beim Rest der Bevölkerung ist es nur ein Drittel. Eine Ursache dafür sehen die Wissenschaftler des SOEP darin, dass Eingewanderte zunächst Erfahrungen mit den Parteien sammeln müssen. Im Laufe der Zeit werden ihre Parteibindungen dann stärker.
Zu welcher Partei Eingewanderte langfristig neigen, unterscheidet sich nach den Herkunftsländern. So fühlen sich Menschen aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion häufiger der CDU/CSU verbunden und Eingewanderten aus Südeuropa und der Türkei eher der SPD. Mit Bündnis 90/Die Grünen identifizieren sich überproportional viele Eingewanderte aus westlichen Ländern (USA, Schweiz, Niederlande, Frankreich), mit der Partei Die Linke vor allem in Serbien Geborene.
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Spiegel: Wie Zugewanderte die Wahl mitentscheiden könnten
DIW Berlin: Eingewanderte bauen zögerlich Bindungen an Parteien in Deutschland auf
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Trotz schwieriger Ausgangsbedingungen schreiten die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in Deutschland voran
Geflüchtete in Deutschland stammen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern und sind aus verschiedensten Gründen nach Deutschland geflohen. Eines verbindet sie jedoch: In den meisten Fällen können sie sich nicht lange darauf vorbereiten, ihr Heimatland zu verlassen. Oftmals möchten die Geflüchteten ihr Heimatland eigentlich gar nicht verlassen oder wissen nicht, in welchem Land sie nach der Flucht ankommen. Dadurch fehlen den Geflüchteten bei ihrer Ankunft in Deutschland häufig Deutschkenntnisse, sie haben wenige Netzwerke oder mussten Teile der Familie im Heimatland zurücklassen. Dies alles beeinflusst unter anderem die Integrationschancen, zum Beispiel in den Arbeitsmarkt.
Trotz all dieser Bedingungen entwickelt sich die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in den Jahren nach der Ankunft in Deutschland oft positiv. Mit steigender Aufenthaltsdauer steigen auch die Deutschkenntnisse sowie die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Viele entscheiden sich für einen beruflichen Neustart und beginnen neue Ausbildungen oder wechseln den Beruf.
Im 17. Medienforum Migration des SWR aktuell diskutieren Esther Saoub, Richard Arnold, Mirzeta Haug, Khalil Khalil sowie Dr. Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) über die Entwicklungen bei der Integration und Teilhabe von Geflüchteten. Dabei spielen neben den persönlichen Erfahrungen der Diskussionsteilnehmenden auch die Daten der Studie „Leben in Deutschland“ eine wichtige Rolle.
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SWR: Wohnung, Arbeit, Bildung und …? Partizipation von Geflüchteten
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Während der Pandemie verlieren vor allem Geflüchtete den Job
Sie sind oft erst kurze Zeit und befristet beschäftigt, häufig in der Gastronomie oder in anderen vom Lockdown betroffenen Branchen: Bei Migranten und Migrantinnen ist deshalb das Risiko, während der Pandemie den Job zu verlieren, etwa 2,5 Mal so groß wie bei anderen Beschäftigten. Bei Geflüchteten liegt es noch höher. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, die ForscherInnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gemacht haben.
Ein Grund dafür liegt in unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Denn die Zuwanderer und insbesondere die Geflüchteten haben häufig Jobs, die nicht ins Homeoffice verlagert werden können. So konnten während der Corona-Pandemie nur drei Prozent der Geflüchteten von zu Hause aus arbeiten.
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