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Elternzeit macht Kinder dauerhaft zufrieden
Anfang Mai 1986 gab es in der damaligen DDR eine politische Reform, von der einige Menschen noch heute profitieren. Plötzlich war es Müttern und Vätern erlaubt, vom Zeitpunkt der Geburt eines Kindes an zwölf Monate bezahlte Elternzeit zu nehmen. Zuvor hatten fast alle Eltern den Nachwuchs schon nach fünf Monaten in einer Kinderkrippe geben müssen.
Dieses Novum hat die mittlerweile Anfang bis Mitte dreißigjährigen Kinder von damals bis heute geprägt. Das zeigt eine Auswertung von Daten aus „Leben in Deutschland“ zweier Forscherinnen des ifo Instituts.
Demnach sind Kinder, die ihr erstes Lebensjahr ausschließlich in der Obhut der eigenen Eltern verbrachten, heute um acht Prozentpunkte zufriedener als diejenigen, die bereits nach dem fünften Monat in die Krippe kamen.
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ifo Dresden: Längere bezahlte Elternzeit macht Kinder später zufriedener
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Viel Arbeit, wenig Anerkennung
Dass Erzieher und Erzieherinnen nicht nur für einzelne Familien, sondern für die gesamte Gesellschaft essenziell sind, darüber sind sich die meisten Menschen einig. Und dennoch arbeiten sie unter schwierigen Bedingungen.
Wie eine neue Auswertung von Leben in Deutschland zeigt, fühlen sich 80 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher unterbezahlt Aber nicht nur die als zu niedrig empfundene Summe auf dem Gehaltszettel belastet sie. Etwa 75 Prozent macht auch häufiger Zeitdruck und Mehrarbeit zu schaffen. Ebenso viele schätzen ihre Aufstiegschancen als schlecht ein. Darüber hinaus beklagen rund 70 Prozent eine fehlende Anerkennung durch ihre Vorgesetzten.
„Während der Corona-Pandemie haben die Belastungen für Erzieherinnen womöglich noch weiter zugenommen“, sagt die DIW-Bildungsexpertin Katharina Spieß, die die Studie gemeinsam mit ihrer Kollegin Ludovica Gambaro durchgeführt hat. Da im Laufe der Pandemie immer mehr Eltern ihre Kinder in die Kita-Notbetreuung geben konnten, hätten viele Erzieher und Erzieherinnen nicht wesentlich weniger Kinder betreut, als in normalen Zeiten. Zusätzlich mussten sie sich aber auch um die Einhaltung der Hygieneregeln kümmern. Als Belastung kam dabei auch die Sorge um die eigene Gesundheit hinzu.
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RND: 80 Prozent der Erzieherinnen finden ihr Gehalt zu gering