Monat / November 2022
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Gute Sprachkenntnisse hängen auch von der Persönlichkeit ab
Geflüchtete haben oft keinen einfachen Start in ihr neues Leben – auch weil ihnen die Sprachkenntnisse fehlen. Wie gut und schnell sie die Sprache ihrer neuen Heimat erwerben können, hängt auch von ihrer Persönlichkeit ab. Das zeigen Daten der Studie „Leben in Deutschland“, die Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Marie-Christine Laible vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ausgewertet haben.
Demnach tragen Persönlichkeitsmerkmale wie Offenheit für neue Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Risikofreude, Kontrollüberzeugung, aber auch Resilienz dazu bei, dass Menschen gute Sprachkenntnisse erlangen. Wenn jemand hingegen besonders verträglich oder neurotisch ist, hat das kaum einen Einfluss. Persönlichkeitsmerkmale seien vor allem dann relevant, wenn es um die Kommunikationsfähigkeit gehe, schreiben die Forscherinnen. Das sei weniger der Fall, wenn es um die Schreib- und Lesefähigkeit gehe.Weitere Informationen
Kosyakova, Yuliya, und Marie-Christine Laible. 2022. Importance of Personality Traits for Destination-Language Acquisition: Evidence for Refugees in Germany. International Migration Review, 0 (0). (https://doi.org/10.1177/01979183221132538)
Foto von Anna Vander Stel auf Unsplash … -
Arme Menschen im Nachteil
Während des letzten Jahrzehnts ist die Armut in Deutschland deutlich angestiegen. Eine Studie hat den Zusammenhang zwischen Armut und gesellschaftlicher Teilhabe in Deutschland mithilfe der Daten aus „Leben in Deutschland“ untersucht. Danach verfügen arme Menschen nicht nur über weniger Einkommen und Vermögen, sondern erwerben im Durchschnitt auch weniger Bildungskompetenzen und arbeiten unter schlechteren Arbeitsbedingungen. Sie leben auf kleinerem Wohnraum und haben einen schlechteren Gesundheitszustand.
Die vielfältigen Beeinträchtigungen führen dazu, dass Arme nur eingeschränkt an der Gesellschaft teilhaben können. Dauerhaft ärmere Personen geben außerdem an, deutlich weniger zufrieden mit ihrem Leben zu sein als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Die Autorinnen des Berichts, Dr. Dorothee Spannagel und Dr. Aline Zucco, weisen darauf hin, dass Daten bis einschließlich 2019 verwendet wurden. Gestiegene Energiepreise und hohe Inflation dürften die Situation für ärmere Menschen in den letzten Jahren noch verschärft haben.
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Spendenverhalten der Deutschen
Viele Menschen in Deutschland spenden Geld für soziale, kirchliche, kulturelle, gemeinnützige und wohltätige Zwecke.
Wer spendet wie viel, und wie verändert sich das Spendenverhalten über die Zeit hinweg? Diesen Fragen ging der Wissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Schupp vom Sozio-oekonomischen Panel nach. Unterschiede fallen unter anderem zwischen Ost und West, Männern und Frauen und nicht zuletzt zwischen Menschen mit niedrigem und hohem Einkommen auf: Einkommensstarke Haushalte bringen zwar 37 Prozent der Gesamtspenden in Deutschland auf. Im Verhältnis zum Jahreseinkommen, das ihnen zu Verfügung steht, spenden die einkommensschwachen Haushalte jedoch mehr.
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DIE WELT: Ärmere sind oft großzügiger als Reiche (Video)
Der Tagesspiegel: Trotz geringer Rücklagen: Ärmere Haushalte spenden mehr als reiche
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