Arme Menschen im Nachteil

Während des letzten Jahrzehnts ist die Armut in Deutschland deutlich angestiegen. Eine Studie hat den Zusammenhang zwischen Armut und gesellschaftlicher Teilhabe in Deutschland mithilfe der Daten aus „Leben in Deutschland“ untersucht. Danach verfügen arme Menschen nicht nur über weniger Einkommen und Vermögen, sondern erwerben im Durchschnitt auch weniger Bildungskompetenzen und arbeiten unter schlechteren Arbeitsbedingungen. Sie leben auf kleinerem Wohnraum und haben einen schlechteren Gesundheitszustand.

Die vielfältigen Beeinträchtigungen führen dazu, dass Arme nur eingeschränkt an der Gesellschaft teilhaben können. Dauerhaft ärmere Personen geben außerdem an, deutlich weniger zufrieden mit ihrem Leben zu sein als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Die Autorinnen des Berichts, Dr. Dorothee Spannagel und Dr. Aline Zucco, weisen darauf hin, dass Daten bis einschließlich 2019 verwendet wurden. Gestiegene Energiepreise und hohe Inflation dürften die Situation für ärmere Menschen in den letzten Jahren noch verschärft haben.

Weitere Informationen

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung: Arm und ausgeschlossen: Armut schränkt gesellschaftliche Teilhabe stark ein, Krise verschärft Problem |WSI-Verteilungsbericht 2022 als Volltext (pdf)

tagesschau.de: Armut gefährdet die Demokratie

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