Monat / Juni 2021
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Wie Vertrauen die Impfbereitschaft beeinflusst
Viele haben diese Erfahrung schon selbst gemacht: Wenn Menschen einander vertrauen, verhalten sie sich auch in Krisensituationen kooperativ. Offenbar funktioniert dieser Mechanismus auch in der Corona-Pandemie, wie eine Auswertung unserer telefonischen Befragung zum „Leben in Deutschland in Zeiten des Coronavirus“ zeigt, bei der mehr als 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Langzeitstudie „Leben in Deutschland“ mitgemacht haben.
Demnach ist das Vertrauen in andere in Zeiten der Pandemie in Deutschland sehr hoch und zwischen Februar 2020 und Juni 2021 sogar noch angestiegen. Gleichzeitig wird deutlich, wie wichtig dieses Vertrauen ist, damit die Corona-Pandemie überwunden werden kann. So sind vertrauensvolle Menschen eher bereit als andere, sich gegen das Virus impfen zu lassen als andere. Sie halten sich auch häufiger an Corona-Regeln wie „Abstand halten“, „Händewaschen“ oder „Alltagsmaske tragen“.
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Trotz schwieriger Ausgangsbedingungen schreiten die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in Deutschland voran
Geflüchtete in Deutschland stammen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern und sind aus verschiedensten Gründen nach Deutschland geflohen. Eines verbindet sie jedoch: In den meisten Fällen können sie sich nicht lange darauf vorbereiten, ihr Heimatland zu verlassen. Oftmals möchten die Geflüchteten ihr Heimatland eigentlich gar nicht verlassen oder wissen nicht, in welchem Land sie nach der Flucht ankommen. Dadurch fehlen den Geflüchteten bei ihrer Ankunft in Deutschland häufig Deutschkenntnisse, sie haben wenige Netzwerke oder mussten Teile der Familie im Heimatland zurücklassen. Dies alles beeinflusst unter anderem die Integrationschancen, zum Beispiel in den Arbeitsmarkt.
Trotz all dieser Bedingungen entwickelt sich die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in den Jahren nach der Ankunft in Deutschland oft positiv. Mit steigender Aufenthaltsdauer steigen auch die Deutschkenntnisse sowie die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Viele entscheiden sich für einen beruflichen Neustart und beginnen neue Ausbildungen oder wechseln den Beruf.
Im 17. Medienforum Migration des SWR aktuell diskutieren Esther Saoub, Richard Arnold, Mirzeta Haug, Khalil Khalil sowie Dr. Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) über die Entwicklungen bei der Integration und Teilhabe von Geflüchteten. Dabei spielen neben den persönlichen Erfahrungen der Diskussionsteilnehmenden auch die Daten der Studie „Leben in Deutschland“ eine wichtige Rolle.
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Deutschlandfunkt: Kaum Effekte auf Bildung und Erwerbstätigkeit 17. Medienforum Migration des SWR aktuell; Podiumsdiskussion mit Esther Saoub, Dr. Yuliya Kosyakova, Richard Arnold, Mirzeta Haug, Khalil Khalil
SWR: Wohnung, Arbeit, Bildung und …? Partizipation von Geflüchteten
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Elternzeit macht Kinder dauerhaft zufrieden
Anfang Mai 1986 gab es in der damaligen DDR eine politische Reform, von der einige Menschen noch heute profitieren. Plötzlich war es Müttern und Vätern erlaubt, vom Zeitpunkt der Geburt eines Kindes an zwölf Monate bezahlte Elternzeit zu nehmen. Zuvor hatten fast alle Eltern den Nachwuchs schon nach fünf Monaten in einer Kinderkrippe geben müssen.
Dieses Novum hat die mittlerweile Anfang bis Mitte dreißigjährigen Kinder von damals bis heute geprägt. Das zeigt eine Auswertung von Daten aus „Leben in Deutschland“ zweier Forscherinnen des ifo Instituts.
Demnach sind Kinder, die ihr erstes Lebensjahr ausschließlich in der Obhut der eigenen Eltern verbrachten, heute um acht Prozentpunkte zufriedener als diejenigen, die bereits nach dem fünften Monat in die Krippe kamen.
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ifo Dresden: Längere bezahlte Elternzeit macht Kinder später zufriedener
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