Kategorie / Einkommen und Vermögen / Ungleichheit
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Hohe Ungleichheit trotz steigender Löhne
Gerade einmal 10 Prozent der Haushalte in Deutschland verfügen über 56 Prozent des Vermögens. Damit schneidet Deutschland im europäischen Vergleich in puncto Ungleichheit schlecht ab. Die durchschnittlichen Haushaltsnettovermögen sind zwischen 2011 und 2021 zwar real um 39 Prozent gestiegen. Doch vor allem Schenkungen und Erbschaften sorgen über Generationen hinweg für eine ungleiche Vermögensverteilung.
Auch die positive Einkommensentwicklung der vergangenen Jahre hat das Armutsrisiko der Bevölkerung nicht senken können. Im Jahr 2022 lebten etwa 15 Prozent der Haushalte unterhalb der Armutsrisikoschwelle (Ein-Personen-Haushalt: 1.200 Euro Haushaltsnettoeinkommen pro Monat, Zwei-Personen-Haushalt mit Kind: 2.160 Euro). Besorgniserregend sind auch die Ergebnisse zur Altersarmut: In Ostdeutschland zum Beispiel ist jede*r Vierte im Alter von 60 bis 79 Jahren von Armut bedroht.Weitere Informationen
Alle Ergebnisse in der Übersicht
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Kurzarbeit während der Pandemie
Welche Auswirkungen hatte die Kurzarbeit während der Corona-Pandemie auf die Beschäftigten? Eine Untersuchung kommt zu einem eindeutigen Urteil: Kurzarbeit war ein „wirksames Instrument, um die Folgen des Wirtschaftseinbruchs auf dem Arbeitsmarkt einzudämmen“, so Clara Schäper, eine der Autorinnen der vorliegenden Studie. Zusammen mit Katharina Wrohlich wertete sie hierfür Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus.
Zwischen März 2020 und März 2021 befanden sich durchschnittlich 3,6 Millionen Beschäftigte pro Monat in Kurzarbeit. Eine repräsentative Befragung ergab, dass Frauen häufiger in Kurzarbeit geschickt wurden als Männer. Insgesamt verstärkte sich die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt jedoch nicht. Wer im Jahr 2020 in Kurzarbeit war, geriet im darauffolgenden Jahr im Schnitt nicht häufiger in die Arbeitslosigkeit als nicht von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte – egal ob Männer oder Frauen.
Menschen ohne Zugang zu Kurzarbeit, insbesondere Minijobber*innen und Selbstständige, waren mitunter sehr stark von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie betroffen.Weitere Informationen
Süddeutsche Zeitung: Kurzarbeit schadet der Karriere nicht (für Abonnentinnen und Abonnenten)
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Infektionsrisiko für alle Bevölkerungsgruppen mindern
Forschende haben herausgefunden, dass sich Menschen mit sozio-ökonomischen Benachteiligungen häufiger mit dem Coronavirus angesteckt haben. Aber gilt dies auch, wenn sie im Homeoffice arbeiten? Der Forscher Markus M. Grabka und Kollegen vom Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) analysierten hierzu Daten einer Befragung, die mit dem Robert Koch-Institut durchgeführt wurde. Sie vergleichen exemplarisch das Infektionsrisiko von Menschen in Deutschland mit niedrigerem und höherem Bildungsgrad, die zuhause arbeiten. Das Ergebnis: Im Homeoffice sinkt das Infektionsrisiko besonders stark für Menschen mit niedrigerem Bildungsgrad – laut den Forschenden eine wichtige Erkenntnis für die künftige Pandemievorsorge.
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