Facetten von Einsamkeit
In den letzten Jahren ist das Thema Einsamkeit stärker in den Fokus von Politik und Gesellschaft gerückt. Auch wenn Einsamkeit selbst keine Krankheit ist, kann sie die Entstehung oder Verschlechterung verschiedener psychischer und physischer Erkrankungen verursachen. Einsamkeit wird daher zunehmend als gesamtgesellschaftliche Herausforderung gesehen.
Wenn Forschende anhand von „Leben in Deutschland“ ermitteln, wie einsam die Menschen sind, betrachten sie drei subjektiv empfundene Facetten von Einsamkeit: Alleinsein, Isolation und Ausgeschlossenheit. Diese Facetten sind jedoch unterschiedlich ausgeprägt: So berichteten zuletzt 56 Prozent der Menschen, sich allein zu fühlen; nur 20 Prozent gaben Isolation und 28 Prozent Ausgeschlossenheit an.
Forschende untersuchten nun, ob innerhalb Deutschlands regionale Unterschiede bestehen, was die Verbreitung der Einsamkeitsmerkmale angeht. Alleinsein, so der Befund, wird besonders stark von Menschen aus dem Westen und Süden Deutschlands berichtet. Übrigens ist Alleinsein ein Gefühl, das laut der Studie besonders stark von Frauen empfunden wird.
Das höchste Risiko für Einsamkeit haben Männer mit niedrigem Einkommen. Solchen Auswertungen helfen, Einsamkeit effektiv zu bekämpfen, zum Beispiel indem Risikogruppen gezielt angesprochen und Ärzte und Gesundheitspersonal sensibilisiert werden.
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ZEIT Online: Menschen mit geringem Einkommen sind häufiger einsam
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