Zögerliche Bindungen

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl werben die Parteien um Wählerstimmen. Langfristig geht es zudem darum, dass sich Menschen mit einer Partei dauerhaft identifizieren. Wie nun eine Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ zeigt, fühlen sich Menschen mit Einwanderungsgeschichte seltener einer Partei in Deutschland verbunden als solche ohne Einwandungsgeschichte: Die Hälfte der Zugewanderten identifiziert sich demnach dauerhaft mit keiner Partei – beim Rest der Bevölkerung ist es nur ein Drittel. Eine Ursache dafür sehen die Wissenschaftler des SOEP darin, dass Eingewanderte zunächst Erfahrungen mit den Parteien sammeln müssen. Im Laufe der Zeit werden ihre Parteibindungen dann stärker.

Zu welcher Partei Eingewanderte langfristig neigen, unterscheidet sich nach den Herkunftsländern. So fühlen sich Menschen aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion häufiger der CDU/CSU verbunden und Eingewanderten aus Südeuropa und der Türkei eher der SPD. Mit Bündnis 90/Die Grünen identifizieren sich überproportional viele Eingewanderte aus westlichen Ländern (USA, Schweiz, Niederlande, Frankreich), mit der Partei Die Linke vor allem in Serbien Geborene.


Weitere Informationen

Spiegel: Wie Zugewanderte die Wahl mitentscheiden könnten

DIW Berlin: Eingewanderte bauen zögerlich Bindungen an Parteien in Deutschland auf

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