Depressionen: Davon hängt eine Diagnose ab

Von welchen Faktoren hängt es ab, ob Menschen mit depressiver Symptomatik eine entsprechende Diagnose erhalten? Dies untersuchten Forschende mithilfe von Daten aus der Studie „Leben in Deutschland“.

Sie stellen fest: Eine formale Diagnose zu bekommen ist wahrscheinlicher bei schlechterer körperlicher und mentaler Gesundheit, bei Frauen, im Alter und bei Vorhandensein von Neurosen oder Arbeitslosigkeit. Eine Erklärung ist, dass diese Gruppen – insbesondere Menschen mit bestehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen – öfter zum Arzt gehen und daher auch öfter diagnostiziert werden. Anders verhält es sich bei Männern, Menschen mit guter körperlicher und seelischer Gesundheit oder solchen mit festen Berufsverhältnissen. Bei ihnen wird weniger häufig eine Depression diagnostiziert.

Frauen, so die Forschenden, suchten nach dem Auftreten von Symptomen eher medizinische Hilfe auf als Männer. Dies liege an geschlechtsspezifischen Einstellungen zu psychischen Erkrankungen, durch die Frauen geprägt seien. Allerdings deuten einige Forschungsergebnisse auch darauf hin, dass Ärzte bei Frauen und anderen typischen Risikogruppen tendenziell eher Depressionen diagnostizieren als z.B. bei Männern.

Weitere Informationen

Stacherl, B., Entringer, T. M.: From feeling depressed to getting diagnosed: Determinants of a diagnosis of depression after experiencing symptoms. International Journal of Social Psychiatry. 2024;0(0).

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