Pilotstudie zum bedingungslosen Grundeinkommen
Die Debatte um das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) polarisiert seit Jahren: Was würde es für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bedeuten, wenn alle Menschen monatlich einen festen Betrag erhielten, unabhängig davon, ob sie erwerbstätig sind oder nicht?
Mit einer Feldstudie im Umfeld der Studie „Leben in Deutschland“ konnten Forschende nun aufschlussreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema sammeln: 107 Menschen bekamen drei Jahre lang monatlich 1.200 Euro und wurden von einem Team aus Wissenschaftler*innen begleitet. Das Ergebnis: Entgegen den Mahnungen von Kritikern zogen sich die Empfänger*innen des Geldes keineswegs aus dem Arbeitsmarkt zurück, stattdessen arbeiteten sie größtenteils weiter wie zuvor. Ein Drittel der Geldzahlungen wurden gespart, die Hälfte floss in den Konsum. Acht Prozent wurden für Freunde und Verwandte oder für wohltätige Zwecke ausgegeben.
Die durchschnittliche Zufriedenheit der Studienteilnehmenden mit ihrem Leben nahm stark zu – ein Effekt, der über den gesamten Studienverlauf hinweg anhielt. Das Grundeinkommen hat das Potenzial, langfristig positive Effekte auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden auszulösen, so die Studienautor*innen. Dies könne sich wiederum positiv auf das Arbeitsmarktverhalten auswirken und letztlich sogar die Produktivität steigern.
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Doku-Reihe „Der große Traum: Geld für alle“ im rbb
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