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Mehr Lohn
Die voraussichtlichen künftigen Koalitionäre in der Bundesregierung, SPD, Grüne und FDP, wollen den gesetzlichen Mindestlohn im ersten Regierungsjahr auf zwölf Euro brutto pro Stunde anheben. Davon könnten vor allem Frauen sowieMenschen, die im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Gesundheitswesen oder in der Gebäudebetreuung arbeiten, profitieren. Das zeigt eine neue Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ sowie von Daten des Statistischen Bundesamts, die Forschende vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt haben.
Demnach erhalten aktuell 7,3 Millionen Menschen in ihrem Hauptberuf und weitere 1,3 Millionen in einem Nebenjob weniger als 12 Euro Stundenlohn. Von diesen insgesamt 8,6 Millionen Personen, die von einer Anhebung des Mindestlohns profitieren würden, sind etwa zwei Drittel Frauen.
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Arbeiten im Ruhestand
Viele können es kaum erwarten. Andere denken gar nicht daran, mit der Arbeit aufzuhören. Und tatsächlich sind immer mehr Menschen nach Eintritt in die Rente weiter berufstätig. Während 2005 noch 3,3 Prozent der über 64-Jährigen arbeiteten, waren es 2019 bereits 7,8 Prozent.
Aber liegt das wirklich an finanzieller Not, wie viele Menschen glauben? Holger Schäfer, Ökonom am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, kommt nach einer Auswertung von „Leben in Deutschland“ zu einem anderen Schluss. Denn würden Rentnerinnen und Rentner tatsächlich des Geldes wegen arbeiten gehen, müsste deren Rente besonders niedrig sein. Schäfers Auswertung zeigt jedoch, dass das nicht der Fall ist.
Auch die Ergebnisse anderer Studien sprechen dafür, dass finanzielle Motive eher eine untergeordnete Rolle spielen. „Man konnte bereits feststellen, dass der Spaß an Arbeit und der Kontakt zu anderen Menschen wichtiger sind als zusätzliches Geld“, sagt Holger Schäfer.
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Süddeutsche Zeitung: Warum Rentner arbeiten gehen
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Freiwillig was bewegen
Egal ob Sportvereine, freiwillige Feuerwehr oder Flüchtlingshilfe – ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen wäre all dies kaum möglich. Derzeit ist etwa jeder Dritte in Deutschland ehrenamtlich engagiert, Tendenz steigend. Vor allem in ländlichen Regionen bringen sich Freiwillige ein, wie eine neue Auswertung von „Leben in Deutschland“ zeigt.
Besonders verbreitet ist ehrenamtliches Engagement in prosperierenden Regionen, also dort, wo viele Menschen gut gebildet und wenige arbeitslos sind. „In strukturschwachen ländlichen Gebieten gibt es hingegen dringenden Aufholbedarf“, sagt die SOEP-Forscherin Luise Burkhardt, die die Auswertung gemeinsam mit einer Kollegin vom Thünen-Institut gemacht hat. Denn dort tragen nicht nur Abwanderung und Überalterung der Einwohnerschaft, sondern auch eine fehlende digitale Infrastruktur dazu bei, dass sich weniger Menschen einbringen können.
Auffallend ist, dass sich mehr Männer aus Frauen ehrenamtlich engagieren. Ein Grund dafür könnte sein, dass Frauen im sehr ländlichen Raum noch häufiger in einer traditionellen Rolle leben und stärker in die in Betreuung der Kinder und die Hausarbeit eingebunden sind, vermuten die Forscherinnen.
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Die meisten Mütter möchten berufstätig sein
Mütter in Deutschland würden neben der Kinderbetreuung gerne mehr arbeiten, als es ihnen in vielen Fällen tatsächlich möglich ist. Das zeigt eine Untersuchung, für die der Ökonom Wido Geis-Thöne vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Daten der Studie „Leben in Deutschland“ ausgewertet hat.
Demnach ging jede vierte Mutter im Alter von 25 bis 54 Jahren zuletzt keinem Beruf nach. Aber nur zwölf Prozent von ihnen gab an, dass es ihr Wunsch sei, auf eine Erwerbstätigkeit zu verzichten.
Besonders für Mütter mit kleinen Kindern unter drei Jahren ist es offenbar schwierig, ihre Berufswünsche zu verwirklichen. Von ihnen gingen fast 69 Prozent keiner Erwerbsarbeit nach, aber nur bei 27 Prozent entsprach das auch dem eigenen Wunsch.
Warum das so ist? „Mütter mit Kindern sind häufig eingeschränkter bei ihrer Stellensuche, weil sie keine langen Pendelwege in Kauf nehmen können und finden deswegen schwerer eine passende Stelle“, vermutet Geis-Thöne, „oder sie wollen ihre Arbeitsstunden zwar grundsätzlich ausweiten, können aber nur zu einer Zeit mehr arbeiten, die für den Arbeitgeber nicht passt.“
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Süddeutsche Zeitung: Warum viele Mütter nicht arbeiten – obwohl sie wollen
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Zögerliche Bindungen
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl werben die Parteien um Wählerstimmen. Langfristig geht es zudem darum, dass sich Menschen mit einer Partei dauerhaft identifizieren. Wie nun eine Auswertung der Studie „Leben in Deutschland“ zeigt, fühlen sich Menschen mit Einwanderungsgeschichte seltener einer Partei in Deutschland verbunden als solche ohne Einwandungsgeschichte: Die Hälfte der Zugewanderten identifiziert sich demnach dauerhaft mit keiner Partei – beim Rest der Bevölkerung ist es nur ein Drittel. Eine Ursache dafür sehen die Wissenschaftler des SOEP darin, dass Eingewanderte zunächst Erfahrungen mit den Parteien sammeln müssen. Im Laufe der Zeit werden ihre Parteibindungen dann stärker.
Zu welcher Partei Eingewanderte langfristig neigen, unterscheidet sich nach den Herkunftsländern. So fühlen sich Menschen aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion häufiger der CDU/CSU verbunden und Eingewanderten aus Südeuropa und der Türkei eher der SPD. Mit Bündnis 90/Die Grünen identifizieren sich überproportional viele Eingewanderte aus westlichen Ländern (USA, Schweiz, Niederlande, Frankreich), mit der Partei Die Linke vor allem in Serbien Geborene.
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Spiegel: Wie Zugewanderte die Wahl mitentscheiden könnten
DIW Berlin: Eingewanderte bauen zögerlich Bindungen an Parteien in Deutschland auf
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Wie Vertrauen die Impfbereitschaft beeinflusst
Viele haben diese Erfahrung schon selbst gemacht: Wenn Menschen einander vertrauen, verhalten sie sich auch in Krisensituationen kooperativ. Offenbar funktioniert dieser Mechanismus auch in der Corona-Pandemie, wie eine Auswertung unserer telefonischen Befragung zum „Leben in Deutschland in Zeiten des Coronavirus“ zeigt, bei der mehr als 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Langzeitstudie „Leben in Deutschland“ mitgemacht haben.
Demnach ist das Vertrauen in andere in Zeiten der Pandemie in Deutschland sehr hoch und zwischen Februar 2020 und Juni 2021 sogar noch angestiegen. Gleichzeitig wird deutlich, wie wichtig dieses Vertrauen ist, damit die Corona-Pandemie überwunden werden kann. So sind vertrauensvolle Menschen eher bereit als andere, sich gegen das Virus impfen zu lassen als andere. Sie halten sich auch häufiger an Corona-Regeln wie „Abstand halten“, „Händewaschen“ oder „Alltagsmaske tragen“.
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Trotz schwieriger Ausgangsbedingungen schreiten die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in Deutschland voran
Geflüchtete in Deutschland stammen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern und sind aus verschiedensten Gründen nach Deutschland geflohen. Eines verbindet sie jedoch: In den meisten Fällen können sie sich nicht lange darauf vorbereiten, ihr Heimatland zu verlassen. Oftmals möchten die Geflüchteten ihr Heimatland eigentlich gar nicht verlassen oder wissen nicht, in welchem Land sie nach der Flucht ankommen. Dadurch fehlen den Geflüchteten bei ihrer Ankunft in Deutschland häufig Deutschkenntnisse, sie haben wenige Netzwerke oder mussten Teile der Familie im Heimatland zurücklassen. Dies alles beeinflusst unter anderem die Integrationschancen, zum Beispiel in den Arbeitsmarkt.
Trotz all dieser Bedingungen entwickelt sich die Integration und Teilhabe von Geflüchteten in den Jahren nach der Ankunft in Deutschland oft positiv. Mit steigender Aufenthaltsdauer steigen auch die Deutschkenntnisse sowie die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Viele entscheiden sich für einen beruflichen Neustart und beginnen neue Ausbildungen oder wechseln den Beruf.
Im 17. Medienforum Migration des SWR aktuell diskutieren Esther Saoub, Richard Arnold, Mirzeta Haug, Khalil Khalil sowie Dr. Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) über die Entwicklungen bei der Integration und Teilhabe von Geflüchteten. Dabei spielen neben den persönlichen Erfahrungen der Diskussionsteilnehmenden auch die Daten der Studie „Leben in Deutschland“ eine wichtige Rolle.
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SWR: Wohnung, Arbeit, Bildung und …? Partizipation von Geflüchteten
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Elternzeit macht Kinder dauerhaft zufrieden
Anfang Mai 1986 gab es in der damaligen DDR eine politische Reform, von der einige Menschen noch heute profitieren. Plötzlich war es Müttern und Vätern erlaubt, vom Zeitpunkt der Geburt eines Kindes an zwölf Monate bezahlte Elternzeit zu nehmen. Zuvor hatten fast alle Eltern den Nachwuchs schon nach fünf Monaten in einer Kinderkrippe geben müssen.
Dieses Novum hat die mittlerweile Anfang bis Mitte dreißigjährigen Kinder von damals bis heute geprägt. Das zeigt eine Auswertung von Daten aus „Leben in Deutschland“ zweier Forscherinnen des ifo Instituts.
Demnach sind Kinder, die ihr erstes Lebensjahr ausschließlich in der Obhut der eigenen Eltern verbrachten, heute um acht Prozentpunkte zufriedener als diejenigen, die bereits nach dem fünften Monat in die Krippe kamen.
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ifo Dresden: Längere bezahlte Elternzeit macht Kinder später zufriedener
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Viel Arbeit, wenig Anerkennung
Dass Erzieher und Erzieherinnen nicht nur für einzelne Familien, sondern für die gesamte Gesellschaft essenziell sind, darüber sind sich die meisten Menschen einig. Und dennoch arbeiten sie unter schwierigen Bedingungen.
Wie eine neue Auswertung von Leben in Deutschland zeigt, fühlen sich 80 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher unterbezahlt Aber nicht nur die als zu niedrig empfundene Summe auf dem Gehaltszettel belastet sie. Etwa 75 Prozent macht auch häufiger Zeitdruck und Mehrarbeit zu schaffen. Ebenso viele schätzen ihre Aufstiegschancen als schlecht ein. Darüber hinaus beklagen rund 70 Prozent eine fehlende Anerkennung durch ihre Vorgesetzten.
„Während der Corona-Pandemie haben die Belastungen für Erzieherinnen womöglich noch weiter zugenommen“, sagt die DIW-Bildungsexpertin Katharina Spieß, die die Studie gemeinsam mit ihrer Kollegin Ludovica Gambaro durchgeführt hat. Da im Laufe der Pandemie immer mehr Eltern ihre Kinder in die Kita-Notbetreuung geben konnten, hätten viele Erzieher und Erzieherinnen nicht wesentlich weniger Kinder betreut, als in normalen Zeiten. Zusätzlich mussten sie sich aber auch um die Einhaltung der Hygieneregeln kümmern. Als Belastung kam dabei auch die Sorge um die eigene Gesundheit hinzu.
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RND (RedaktionsNetzwerk Deutschland): 80 Prozent der Erzieherinnen finden ihr Gehalt zu gering
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Während der Pandemie verlieren vor allem Geflüchtete den Job
Sie sind oft erst kurze Zeit und befristet beschäftigt, häufig in der Gastronomie oder in anderen vom Lockdown betroffenen Branchen: Bei Migranten und Migrantinnen ist deshalb das Risiko, während der Pandemie den Job zu verlieren, etwa 2,5 Mal so groß wie bei anderen Beschäftigten. Bei Geflüchteten liegt es noch höher. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, die ForscherInnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gemacht haben.
Ein Grund dafür liegt in unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Denn die Zuwanderer und insbesondere die Geflüchteten haben häufig Jobs, die nicht ins Homeoffice verlagert werden können. So konnten während der Corona-Pandemie nur drei Prozent der Geflüchteten von zu Hause aus arbeiten.
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Wie wirkt sich Corona auf die Einkommen aus?
Ausgerechnet in der Pandemie hat sich die Kluft zwischen Menschen mit geringerem Einkommen und gut Verdienenden etwas verringert. Allerdings nicht, weil letztere hinzugewonnen haben, was wünschenswert wäre. Vielmehr haben Selbständige, die in normalen Zeiten meist zu den besser Verdienenden zählen, durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie Verluste gemacht. Und das wirkt sich auf die Verteilung der Einkommen aus. Deshalb ist die Verringerung der Einkommenskluft durch die Corona-Pandemie eher eine negative Nachricht.
„Zieht sich die Pandemie noch weit in das Jahr hinein und verschärfen sich die Eindämmungsmaßnahmen noch einmal, könnte dies mit steigenden Insolvenzzahlen und zunehmender Arbeitslosigkeit einhergehen“, sagt der SOEP-Experte Markus Grabka, der die Auswertungen durchgeführt hat.
Seine Analysen zeigen, dass sich die monatlichen Haushaltsnettoeinkommen der Selbstständigen im zweiten Lockdown um durchschnittlich 16 Prozent oder 460 Euro gegenüber dem Jahr 2019 verringert haben. Die Einkommen der Angestellten- und Beamtenhaushalte stiegen dagegen nominal um fünf Prozent. In den anderen Haushalten haben sie sich im Durchschnitt nicht verändert.
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DIW Berlin: Corona-Pandemie verringert Einkommensungleichheit
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Jobsuche mit Hindernissen
Fünf Jahre nach ihrer Flucht nach Deutschland waren 28 Prozent der Frauen, aber 60 Prozent der Männer erwerbstätig.
Ein zentraler Grund dafür ist, dass die Frauen im Herkunftsland häufiger in Bereichen wie dem Bildungs- und Gesundheitssektor gearbeitet haben. Ihre dort gewonnenen Qualifikationen werden auf dem Arbeitsmarkt hier häufig nicht anerkannt.
Ein weiterer Faktor sind die Qualifikationen, die in Deutschland erworben wurden. Geflüchtete Frauen besuchen später als geflüchtete Männer Sprach- und Integrationskurse sowie Arbeitsmarktberatungsangebote, die für den Eintritt in den deutschen Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen.
Darüber hinaus stellt die Aufgabe Kinder zu betreuen und gleichzeitig erwerbstätig zu sein die in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflüchteten Frauen vor eine Herausforderung, wie die Forscherinnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) herausgefunden haben.
Die Forscherinnen betonen, dass der Zuschnitt politischer Maßnahmen auf die spezifischen Bedürfnisse geflüchteter Frauen die Arbeitsmarkteinbindung fördern können. Vom Ausbau des Kinderbetreuungsangebots beispielsweise könnten auch nicht-geflüchtete Frauen profitieren.
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MIGAZIN: Geflüchtete Frauen müssen für Arbeitsmarktintegration viele Hindernisse überwinden
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Wie geht es uns in der Pandemie?
Im Laufe der Corona-Pandemie sind die Menschen immer unzufriedener geworden. Vor allem das Freizeitangebot und das Familienleben sorgen offenbar bei vielen für Frust.
Die gute Nachricht: Gleichzeitig hat sich während der Pandemie die Zufriedenheit vieler Menschen in bestimmten Lebensbereichen erhöht. So schätzen zahlreiche Erwachsene sowohl ihre Gesundheit als auch ihren Schlaf als deutlich besser ein als früher.„Im Angesicht der Bedrohungen durch die Pandemie sind die Zipperlein, die man am Rücken spürt, wohl zu vernachlässigen“, sagt SOEP-Direkt Stefan Liebig. Auch für die größer gewordene Zufriedenheit mit dem Schlaf gibt es eine Erklärung: „Durch das Homeoffice entfallen zum Beispiel lange Anfahrtswege zur Arbeitsstelle. Diese Erkenntnisse sind ein weiteres Ergebnis der Telefonbefragung zum „Leben in Deutschland in Zeiten des Coronavirus“, an der mehr als 12.000 Befragte unserer Langzeitstudie teilgenommen haben.
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Berliner Zeitung: Wie geht es uns in der Pandemie?
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Immer bessere Deutschkenntnisse und engere Kontakte zu Deutschen
Unter den Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 in Deutschland eingereist sind, hat der Anteil derjenigen beständig zugenommen, die sich selbst gute bis sehr gute Deutschkenntnisse attestieren. 2019 waren das knapp fünf von zehn Geflüchteten. Das zeigt eine Studie, für die Wenke Niehues, Nina Rother und Manuel Siegert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Daten der Studie „Leben in Deutschland“ ausgewertet haben. Gleichzeitig haben Geflüchtete immer mehr Zeit mit Deutschen verbracht, besonders an ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz.
Ältere Geflüchtete, Geflüchtete mit schlechteren Deutschkenntnissen und geflüchtete Frauen mit kleinen Kindern brauchen jedoch länger, um Kontakte zu Deutschen zu knüpfen. Sie laufen sogar Gefahr, im Hinblick auf ihre Deutschkenntnisse und ihre sozialen Kontakte ins Hintertreffen zu geraten.
Darüber hinaus deuten die Analysen der Forschenden darauf hin, dass die Menschen während der Corona-Pandemie wieder weniger Kontakte zu Deutschen hatten und die meisten davon ausgehen, dass sich ihre Sprachkenntnisse nicht weiter verbessert -oder sogar verschlechtert haben.
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BAMF: Bessere Deutschkenntnisse und mehr soziale Kontakte bei Geflüchteten
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Ältere Geflüchtete in Deutschland
Vor allem junge Menschen sind in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflohen. Nur ein kleiner Teil – etwa 12 Prozent der hier lebenden Geflüchteten – ist 45 Jahre oder älter. Aber gerade diese Menschen sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Zum Beispiel fällt es ihnen im Vergleich zu jüngeren Geflüchteten oft schwerer Deutsch zu lernen, einen Job zu finden und Kontakte zu den Menschen in Deutschland aufzubauen. Das zeigt eine Studie von Forschenden des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), für die „Leben in Deutschland“ ausgewertet wurde.
Darüber hinaus machen sich viele ältere Geflüchtete Sorgen um ihr Asylverfahren (52 %), darum nicht in Deutschland bleiben zu können (66 %) oder darum, in ihr Herkunftsland zurückkehren zu müssen (73 %). Auch Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation und um ihre Gesundheit belasten sie.
Und dennoch sind die älteren Geflüchteten alles in allem etwa genauso zufriedener mit ihrem Leben wie die jüngeren. Einen Grund dafür vermutet die Studienautorin Amrei Maddox in einer stärkeren familiären Einbindung der Älteren. Denn die meisten älteren Geflüchteten leben mit Familienangehörigen unter einem Dach.
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BAMF: Ältere Geflüchtete in Deutschland
BAMF: Lebenssituationen älterer Geflüchteter in Deutschland
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Geringere Arbeitszeiten gewünscht
Die Menschen in Deutschland wünschen sich immer kürzere Arbeitszeiten, auch wenn sie dann weniger verdienen würden. Männer möchten im Durchschnitt am liebsten nur noch 36 Stunden arbeiten. Im Jahr 2007 hatten sie sich noch eine Arbeitszeit von 39 Stunden gewünscht. Auch Frauen wollen immer weniger Stunden arbeiten. Zuletzt waren es 29,5 Stunden pro Woche.
Vergleicht man die Arbeitszeitwünsche von Männern und Frauen. fällt auf, dass sich diese zunehmend angleichen. Im Jahr 2000 wollten Frauen noch neun Stunden weniger arbeiten als Männer, jetzt sind es nur noch sechseinhalb.
In den frühen Nullerjahren waren die Arbeitszeitwünsche noch gestiegen. Das änderte sich jedoch, nachdem das Land die große Arbeitslosigkeit überwunden hatte. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, die die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung veröffentlicht hat.
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Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Deutsche wollen immer weniger arbeiten
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Geflüchtete in der Corona-Pandemie stark belastet
Die Corona-Pandemie hat bei vielen Menschen das Gefühl von Einsamkeit verschärft. Sie fühlen sich nun so einsam, wie sich Geflüchtete schon seit mehreren Jahren fühlen. Das zeigt eine Auswertung von „Leben in Deutschland“, die das DIW Berlin veröffentlicht hat.
Die Studie zeigt auch, dass Geflüchtete weiterhin stärker psychisch belastet sind als Menschen ohne Migrationshintergrund. Zum Beispiel leiden sie häufiger unter Depressionen oder Ängsten.
Den Grund dafür vermuten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in fehlender sozialer Teilhabe: Denn wenn die Zugewanderten beispielsweise einen Job haben, sind sie weniger einsam. Auch wenn sie bessere Deutschkenntnisse haben oder ein höheres Haushaltseinkommen, mildert das das Gefühl von Einsamkeit.
Die Forschenden fordern daher für die Geflüchteten eine bessere Sprachförderung und einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt.
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DIW Berlin: Geflüchtete sind auch in der Corona-Pandemie psychisch stark belastet
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Zugewanderte sind immer besser integriert
Ob bei der Arbeit, im Freundeskreis oder in der Politik – die Integration von Zugewanderten hat in den vergangenen Jahren spürbare Fortschritte gemacht. So sahen sich 2018 die Hälfte der ersten Zuwanderer-Generation und Dreiviertel der zweiten Generation als Deutsche. Im gleichen Jahr hatten 56 Prozent der ersten Generation und 77 Prozent der zweiten Generation einen nicht-migrantisch geprägten Freundeskreis. Das zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft auf Grundlage der Studie „Leben in Deutschland“. Insbesondere die Zugewanderten der zweiten Generation aus den neuen EU-Mitgliedsländern sind nahezu vollständig integriert.
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Institut der deutschen Wirtschaft: Integration: Deutschland ist auf einem guten Weg
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Wie wohlhabend sind Sie?
Wie wohlhabend sind Sie im Vergleich zu anderen? Das können Sie mit einem interaktiven Rechner herausfinden, der auf der Grundlage von „Leben in Deutschland“ entwickelt wurde. Dabei werden sowohl das Einkommen, das Vermögen, aber auch Ihre Wohnsituation berücksichtigt. Die wissenschaftliche Grundlage für das Tool auf ZEIT online wurde von einem Team um den Bremer Soziologen Olaf Groh-Samberg gelegt.
ZEIT Online: Wie wohlhabend sind Sie? (für Abonnentinnen und Abonenten)